AGS-INFO
Ausgabe Nr. 45 ¦ Dezember 2024
Index
- Editorial
- Entwicklung und Information
- Abteilung BAU
- Abteilung CED
- Abteilung MTA
- Abteilung ABU
- Berufsmaturitätsschule
- Informationen der Ehemaligen
- Impressum
Liebe Leserin, lieber Leser
Ein anspruchsvolles, aber auch spannendes Jahr liegt hinter uns, und mit Freude präsentieren wir Ihnen die neueste Ausgabe unserer AGS Info. Diese Ausgabe widerspiegelt die Vielfalt und Dynamik unseres Berufsalltags an der Allgemeinen Gewerbeschule – von innovativen Projekten bis hin zu wertvollen Erfahrungen und Perspektiven.
Ein besonderes Highlight waren auch in diesem Jahr die Projektreisen und Projektwochen, die viele Lernende und Studierende unternommen haben. An Ziele in der Schweiz, in Deutschland, in Holland und sogar in Polen haben unsere Lernenden und Studierenden nicht nur fachliche Kompetenzen vertieft, sondern auch neue kulturelle Einblicke gewonnen. Bei der Lektüre der verschiedenen Berichte zu den Reisen werden Sie sehen, wie wertvoll das ausserschulische Lernen und der Austausch über Grenzen hinweg für die berufliche und persönliche Entwicklung ist.
Auch auf Ebene der Bildungspläne gab es Bewegung: Wir berichten in dieser AGS Info von Anpassungen bei den Vorkursen sowie vom Start einer neuen Ausbildung an der AGS: Hotelkommunikationsfachfrau / -fachmann EFZ. Ausserdem können Sie nachlesen, dass zahlreiche Bildungsverordnungen überarbeitet worden sind und in Kraft gesetzt werden. Dies stellt uns vor spannende Herausforderungen und bietet die Chance, unseren Unterricht noch stärker nach Prinzipien der Handlungskompetenzorientierung auszurichten
Nicht zuletzt weise ich Sie gerne auf die Berichte über die vielfältigen Aktivitäten unserer Gruppe Aktive Pensionierte hin. Es ist für mich immer wieder beeindruckend zu sehen, wie das Interesse an Bildung, Gemeinschaft und an der AGS auch nach der aktiven Berufstätigkeit bestehen bleibt und gefördert wird.
Allen, die mit ihrem Einsatz, ihren Ideen und ihrem Enthusiasmus zum Erfolg unserer Schule beitragen, danke ich herzlich. Diese AGS Info soll dazu anregen, im Austausch zu bleiben und gemeinsam unsere Schule als lebendigen Lern- und Arbeitsort weiterzuentwickeln.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen, eine frohe Weihnachtszeit und fürs 2025 alles Gute – auf dass auch im neuen Jahr Ideen auf fruchtbaren Boden fallen!
Dominique Mouttet, Direktor
Aus der Direktion
Präsenztage / 100 Tage Regierungsrat M. Atici
Am 8. und 9. August 2024 fanden die diesjährigen Präsenztage statt. Für Donnerstag war wiederum der gesamtschulische Anlass geplant, der Freitag stand den einzelnen Abteilungen zur Verfügung.
Während der Sommerferien hat die AGS die schöne Nachricht erhalten, dass der neue Departementsvorsteher, Regierungsrat M. Atici, am 8. August 2024 eine Pressekonferenz zu seinen ersten 100 Tagen im Amt an der Allgemeinen Gewerbeschule durchführen möchte. Aus diesem Grund hat die Schulleitung den Gesamtschultag umgeplant. In der Folge fanden am Morgen verschiedene Veranstaltungen in den einzelnen Abteilungen statt. Am Nachmittag traf sich dann das Gesamtkollegium in einem externen Kongressraum. Nach einem Input zu einem trinationalen Projekt und den allgemeinen Informationen zum neuen Schuljahr führte der Konferenzvorstand seine Semesterkonferenz durch.
Migration AGS zu DIG-IT
In den Sommerferien sind die Informatiksysteme der Allgemeinen Gewerbeschule zur zentralen IT-Organisation DIG-IT migriert worden. Die Migration ist gut verlaufen, was vor allem auch auf die sehr gute Planung des ehemaligen Leiter IT AGS, Thomas Felix, zurückzuführen ist. Die Schule konnte davon profitieren, dass er die Systeme der AGS aus eigener Arbeit sehr gut kennt. Einziger Wermutstropfen ist das noch nicht zur Zufriedenheit funktionierende Druckmanagement. DIG-IT hat hierzu eine Arbeitsgruppe gebildet, die eine passende Lösung für alle Schulen aus dem Bereich Mittelschulen und Berufsbildung sucht.
In den Herbstferien sind zudem die Informatiksysteme der Lehrwerkstatt für Mechanik zu DIG-IT migriert worden. Auch bei dieser Migration konnten wir von der grossen Erfahrung von Thomas Felix profitieren, der auch die Migration der LWB minutiös vorbereitet hat. Bis zu den Fasnachtsferien werden u. a. noch die Mail- und Kalenderfunktionen der LWB angepasst.
Lehrwerkstatt für Mechanik
Im Rahmen seiner Finanzstrategie hat der Kanton Baselland mitgeteilt, dass er die von ihm gemäss regionalem Schulabkommen mitfinanzierten Lehrverhältnisse an der Lehrwerkstatt für Mechanik (LWB) schrittweise abbaue und ab 2027 nur noch sechs Lehrverhältnisse unterstütze.
In der Folge haben LWB, AGS und der Bereich Mittelschulen und Berufsbildung eine Arbeitsgruppe gebildet, welche nach Lösungen sucht, wie die wegfallenden Unterstützungsbeiträge des Kantons Baselland kompensiert werden können.
Neuer Beruf Zweirad-Assistent EBA
Im Bereich Zweirad wird auf Sommer 2025 ein neues Angebot in der beruflichen Grundbildung geschaffen: eine zweijährige EBA-Ausbildung. Die Allgemeine Gewerbeschule bietet als eine der ersten Schulen für die Zweirad-Assistenten / -Assistentinnen EBA die schulische Bildung ab Beginn des Schuljahres 2025/2026 an.
Anerkennungsverfahren HF
Am 14. und 28. November 2024 haben die Audits im Rahmen der Anerkennungsverfahren der sechs höheren Fachschulen Technik der AGS stattgefunden. An den beiden Tagen haben die sechs Fachexperten und der Leitexperte die von der AGS eingereichten Dossiers kritisch gewürdigt und Interviews mit Studierenden und Dozierenden zur Umsetzung der Lehrpläne und zum Schulalltag geführt. Es ist damit zu rechnen, dass die sechs Anerkennungsverfahren bis zum Ende des laufenden Schuljahres abgeschlossen werden können.
Diplomfeier HF Gebäudetechnik
Am 11. Dezember 2024 fand die Diplomfeier der höheren Fachschule Gebäudetechnik in der Schlüsselzunft Basel statt. Nach der Ansprache von Dr. A. Schenker, ehemaliger Schulleiter der GGG-Kurse, sprach die Olympia- und WM-Medaillengewinnerin Florence Schelling in ihrer Motivationsrede über Resilienz für Alltagsheldinnen und –helden.
Vernissage Scheidegger Thommen-Ausstellung
Am 28. November 2024 fand die Vernissage zur Ausstellung der in diesem Jahr durchgeführten Projekte, die von der Stiftung Scheidegger Thommen grosszügig unterstützt worden sind, statt. Die Direktorin der Schule für Gestaltung, Ursula Gysin, die turnusgemäss die Begrüssung gestaltete, durfte eine erfreulich hohe Anzahl an Gästen begrüssen. Nach der Einführung hatten die Anwesenden Gelegenheit, die Stände und Dokumentationen zu den einzelnen Projekten anzusehen und mit den Lernenden über die Themen und Erfahrungen ins Gespräch zu kommen. Stärken konnte sich das Publikum in diesem Jahr mit feinen Flammenkuchen.
Wir von der AGS…
Im August hatte die Allgemeine Gewerbeschule Besuch von Grischa Schwank von der Kommunikationsabteilung des Erziehungsdepartements. Entstanden ist ein sehr lesenswertes Porträt «Wir von… der Allgemeinen Gewerbeschule (AGS)», das einen Einblick in die Freuden, Sorgen und Wünsche von Lehrpersonen der AGS gibt. Der Artikel ist zu finden im Oktober-Schulblatt Nr. 4/2024: https://www.edubs.ch/publikationen/baslerschulblatt/bsb-archiv
AGS goes Insta
Seit dem 2. Dezember 2024 ist die Allgemeine Gewerbeschule auf Instagram mit einem eigenen Kanal präsent. Auf dem Kanal werden insbesondere Informationen und Geschichten zu den höheren Fachschulen gepostet.
Jugendcircus Basilisk
In den ersten beiden Sommerferienwochen waren die Artistinnen und Artisten des Jugendcircus Basilisk (JCB) im Sandgrubenschulhaus zu Gast. Traditionellerweise führt der JCB mit den Artistinnen und Artisten während der Zeit der Vorstellungen auf der Rosentalanlage eine Kolonie durch. Die Kinder und Jugendlichen leben während diesen zwei Wochen miteinander, begleitet von Zivildienstleistenden und von einigen freiwilligen Helferinnen und Helfern.
Dominique Mouttet, Direktor
Evaluation des bilingualen Unterrichts an der AGS Basel
Seit August 2015 findet in verschiedenen Berufen bilingualer Unterricht (kurz Bili-Unterricht) statt. Der Bili-Unterricht beinhaltet jeweils ausgewählte BKU-Fächer und den ABU. Dabei soll über die ganze Lehrdauer hinweg ein Anteil an der Zweitsprache Englisch von ca. 50% zu erreicht werden.
Im Frühjahr 2024 wurde der bilinguale Unterricht evaluiert. Befragt wurden alle Lernenden mit Bili-Unterricht, deren Berufsbildner/innen sowie alle Lehrpersonen, welche bilingual unterrichten.
Die Umfrage-Resultate zeigen auf, dass der Bili-Unterricht mehrheitlich als wichtiges Instrument, vor allem auch in Bezug auf zukünftige (bessere) Chancen auf dem Arbeitsmarkt angesehen wird. Der Einsatz der englischen Sprache im Praxisalltag wird sowohl von den Lernenden als auch von den Berufsbildnern/innen in den jeweiligen Berufen sehr ähnlich eingeschätzt. Gleichzeitig gibt es bei den einzelnen Berufen grosse Unterschiede im Gebrauch der englischen Sprache.
Bei den Automatikern/innen und den Elektronikern/innen liegt der Fokus hauptsächlich auf dem Lesen und Verstehen von Manuals sowie vereinzelt im Austausch mit Kunden. Bei den Floristen/innen liegt der Fokus auf mündlichen Beratungs- und Verkaufsgesprächen. Bei den Laboranten/innen (Biologie und Chemie) wird Englisch als «Konzernsprache» benutzt und sie ist daher sowohl aktiv als auch passiv im mündlichen und schriftlichen Bereich zu beherrschen.
Verschiedene Rückmeldungen betonen, den Fokus auf die Benutzung der englischen Sprache in praxisnahen Handlungssituationen zu legen. Das eingangs erwähnte starre und für alle Berufe mit Bili-Unterricht identische Grundkonzept ist daher zu hinterfragen. Vielmehr sollen für die einzelnen Berufe, wenn möglich individuelle Anforderungen und Ziele des Bili-Unterrichts festgelegt werden. Zu überdenken und gegebenenfalls für jeden Bili-Beruf individuell zu definieren sind daher unter anderem der Anteil der englischen Sprache, die Fächerauswahl (BKU und/oder ABU) und der Gebrauch der Zweitsprache (aktiv/passiv und schriftlich/mündlich). Dazu gehört auch die Aus- und Weiterbildung der Bili-Lehrpersonen.
Basierend auf den Handlungsempfehlungen hat die Schulleitung am 29. November 2024 entschieden, untenstehende Sofortmassnahmen einzuleiten. Zudem wird ein Projekt gestartet, um Schwerpunkte mittel- und langfristig weiterzuentwickeln.
- Bei den Laboranten/innen (Biologie & Chemie) bleibt im BKU und im ABU alles wie bis anhin, es werden keine Sofortmassnahmen eingeleitet.
- Bei den Floristen/innen bleibt im BKU alles wie bis anhin, es werden keine Sofortmassnahmen eingeleitet. Im bilingualen ABU wird der Schwerpunkt neu auf die mündliche Ausdrucksfähigkeit gelegt. Die Floristen/innen-Klassen sind daher im ABU in Zukunft getrennt von den Laboranten/innen zu führen, auch wenn das zu Kleinklassen führen kann. In einer Übergangsphase können ABU-LP mit gemischten Klassen (Laboranten/innen und Floristen/innen) die beiden Berufsgruppen binnendifferenziert unterrichten und prüfen -> die SL leitet das mit den betroffenen Bili-LP in die Wege.
- Bei den Automatikern/innen und Elektronikern/innen verlagert sich der Schwerpunkt im bilingualen Unterricht sowohl im BKU wie auch im ABU neu auf das Lesen, Verstehen und Anwenden von schriftlichen (Fach)-Texten und technischen Handbüchern (Manuals) in englischer Sprache.
Der ausführliche Bericht ist in der AGS-Doku auf Sharepoint abgelegt.
Markus E. Flück, Abteilungsvorsteher CED
Support für Lehrpersonen und Lernende
In diesem Schuljahr bietet die Fachgruppe Digitales Lernen an drei Wochen im Schuljahr einen Support für die Lernenden an. Dieser fand bzw. findet jeweils in der Mittagszeit von 12:00 bis 13:30 Uhr statt. Sowohl im August als auch im Oktober kamen jeweils fünf bis acht Lernende über die Mittagszeit, um von diesem Angebot zu profitieren. Obwohl dies nicht sehr viele Lernende waren, kamen zwischen 25 und 35 Lernende zusammen.
Zu Beginn des Schuljahres waren es einige mehr als im Oktober. Die Unterstützung für die Vertiefungsarbeit wurde nicht so wahrgenommen, wie wir dachten. Das ist einerseits toll, da wir davon ausgehen können, dass die Lernenden alle wichtigen Kompetenzen für die Erstellung der Arbeit mitbringen. Andererseits ist es auch ein wenig schade, da das Gefäss so wenig genutzt wurde. Ob und wie wir es nächstes Jahr anbieten, werden wir in der Leitung entscheiden, wenn wir die Angebote evaluieren.
Auch für Lehrpersonen gab bzw. gibt es ein solches Angebot während einer Woche pro Semester. Dieses ist jeweils abends zwischen 16 und 18 Uhr mit Kaffee und Kuchen in der F-Galerie terminiert. Dieses Angebot wurde beim ersten Termin relativ wenig genutzt.
Wir werden sicherlich die 2. Woche abwarten und auch dieses Angebot zusammen mit dem Angebot für die Lernenden entsprechend auswerten.
Digitaler Tipp: Sprache zu Text resp. Diktierfunktion
Es gibt immer wieder Situationen, in denen es praktisch wäre, einen gesprochenen Text oder Notizen schnell und einfach zu digitalisieren. Dafür gibt es heute verschiedene Werkzeuge, je nachdem, wie das Endergebnis aussehen soll.
Eine sehr einfache und immer vorhandene Funktion ist das Vorlesen oder Diktieren des Textes und die direkte Umwandlung in einen geschriebenen Text. Diese Funktion ist heutzutage in jedem Smartphone vorhanden.
Je nach App befindet sich diese Funktion an einer anderen Stelle, bei Mail und Teams ist sie meist unten rechts als Mikrofon dargestellt. Klickt man auf dieses Symbol, kann man nun den Text mit Satzzeichen und Absätzen einsprechen. Das Smartphone schreibt dann den entsprechenden Text direkt mit. Noch einmal genau durchlesen und schon ist der Text sauber geschrieben. Eine praktische und einfache Funktion für Lehrpersonen und Lernende.
Marcel Ammann und David Hess, Fachgruppe Digitales Lernen
Bericht aus dem QM-Team
Ängste und Erwartungen am 1. Schultag in der AGS
Lernendenversammlungen
Das Q-Team fragt nach!
Das Q-Team fragt in den Lernendenversammlungen vom 11.-15. November 24 nach, wie die Lernenden den ersten Schultag an der AGS erlebt haben.
Befragt werden dieses Jahr alle 1. Lehrjahrklassen EFZ, EBA und Vorkursklassen.
Die digitale Befragung soll ein Stimmungsbild über die Themen geben. Daraus werden auffällige Tendenzen generiert und in den Lernendenversammlungen genauer befragt. Dazu eingeladen sind jeweils zwei Klassenvertreter.
Die Hauptindikatoren der Befragung sind das Wohlbefinden der Lernenden, das Onboarding und den Informationsgehalt über Prüfungen und Semesterpläne.
Ehemaligenbefragung
Das Q-Team wird in diesem Jahr die Ehemaligenbefragung in der Zielgruppe ehemalige Lernende der «Vorkurse» und «Link zum Beruf» durchführen.
Für die Befragung werden die ehemaligen Lernenden in die Schule eingeladen. Bei einem Apero wird mit ihnen über ihre Erfahrungen an der AGS und Ihre Anschlusslösungen diskutiert. Das Q-Team hofft mit der qualitativen Befragung auf tiefgründige Antworten, die den Lehrpersonen dieses Segmentes zur Weiterentwicklung ihres Unterrichtes verhelfen.
«walkthrough»
Das Q-Team wird das Pilotprojekt «Classroom walkthrough» evaluieren. Das Ziel ist es zu überprüfen, ob sich diese Methode mit den Rückmeldungen bewährt hat. Wir untersuchen, welche Nutzen und Gefahren die Leitungen und die Lehrpersonen dabei sehen. Bei jeder Abteilung wird es ein Leitungsinterview, eine Online-Befragung des Kollegiums und eine Konferenz-Befragung geben.
Neues Organisationsmodell Q-Team
Das neue Konzept wird wie geplant implementiert und reflektiert. Der Schulleitung werden allfällige Anpassungen vorgeschlagen.
Andrea Bircher, Christina Franz, Stefan von Orelli und Marco Zanfrini, Q-Team AGS
Besichtigung der Keramik Laufen AG
Unser Besuch am 6. November 2024 in der Laufen Fabrik begann mit einem gemütlichen Kaffee. Nach der Einführung wurden wir durch das Rohmateriallager geführt, wo wir auch die nachhaltigen Wiederverwertungen der beschädigten Teile anschauen konnten.
Ein Highlight war das Selbermachen: Jeder durfte eine Schale in eine Form giessen und so den Produktionsprozess direkt miterleben. Anschliessend erhielten wir Einblicke in die Vorbereitung der Gipsformen und die Trocknungsprozesse. In der Giesserei konnten wir die Handarbeit beobachten, die grösstenteils noch gemacht wird. Jedoch auch die maschinell hergestellten Keramikprodukte waren spannend anzuschauen.
Vor dem gemeinsamen Mittagessen konnten wir unsere Schalen aus den Formen lösen und individuell eingravieren.
Die letzte Tour führte uns durch die Bereiche Armaturenherstellung und Anschlüsse, gefolgt von einem Besuch im Showroom. Am Ende des Tages erhielten alle ein Diplom als Anerkennung für die handwerkliche Arbeit und wir verabschiedeten uns mit vielen neuen Eindrücken und einem tieferen Verständnis für die Keramikherstellung.
Giulia Probst, Zeichnerin EFZ Fachrichtung Architektur in Ausbildung
Exkursion Alpnach-Emmeten
Die ZFI- und ZFA-Klassen freuten sich schon lange auf den 14. Mai. Früh am Morgen, um 07:00 Uhr, trafen wir uns am belebten Bahnhof SBB. Man konnte die Aufregung spüren, als wir die letzten Vorbereitungen trafen. Bevor wir losfahren konnten, mussten wir noch einige Schüler in Liestal abholen. Wegen einer kurzen Verspätung und dem morgendlichen Verkehr brauchten wir länger als geplant, um alle einzusammeln, waren jedoch schlussendlich rechtzeitig.
Endlich machten wir uns mit dem Bus auf den Weg zum Steinbruch Guber in Alpnach. Unterwegs teilten wir uns in Gruppen auf: eine Gruppe würde pflastern, die andere den Steinbruch besichtigen. Beim Pflastern lernten wir nicht nur die Theorie, sondern durften auch selbst Hand anlegen. Es war spannend zu sehen, wie aus einzelnen Steinen nach und nach ein Weg entstand.
Nach einem lehrreichen Vormittag entzündeten unsere Chauffeure ein Feuer, auf dem wir unser mitgebrachtes Mittagessen grillten. Bei strahlendem Wetter genossen wir die tolle Aussicht auf den Vierwaldstättersee und das Essen. Gestärkt machten wir uns nach dem Mittag auf den Weg zum Steinbruch. Dort erfuhren wir, wie viel Handarbeit trotz moderner Technologien nötig ist. Der 120 Jahre alte Steinbruch beeindruckte uns mit seiner Geschichte und Grösse.
Auf dem Rückweg nach Emmetten verabschiedeten wir uns von den Chauffeuren und fuhren mit der Seilbahn. Einige von uns entschieden sich, zum Lagerhaus auf der Rotiflue hochzuwandern, während andere die Seilbahn nahmen. Im Lagerhaus angekommen, genossen wir die verschiedenen Freizeitaktivitäten und warteten gespannt auf das Abendessen, das von der Znacht-Gruppe zubereitet wurde. Der Abend war gesellig, voller Spiele, Lachen und guter Gespräche am Lagerfeuer, die bis spät in die Nacht andauerten.
Gegen halb 12 gingen einige von uns ins Bett, während andere noch am Lagerfeuer sassen und die warme Atmosphäre genossen. Die Nacht war grösstenteils ruhig, abgesehen von ein paar kleinen Zwischenfällen, die aber der guten Stimmung keinen Abbruch taten.
Am nächsten Morgen frühstückten wir schnell, bevor wir uns auf den Weg zur Rütliwiese machten. Einige halfen noch beim Aufräumen, bevor auch sie losgingen. Der Morgen war bewölkt, aber im Laufe des Tages kam die Sonne durch. Der Abstieg zur Wiese war anstrengend, aber die Aussicht war es wert. Auf der Rütliwiese angekommen, genossen wir unser Mittagessen und erholten uns.
Zum Abschluss der Wandertage sahen wir eine Nachstellung aus dem Jahr 1291, die den Rütlischwur und die Vorgeschichte zeigte. Es war beeindruckend, sich in die Geschichte zurückzuversetzen und einen Einblick in die damaligen Ereignisse zu bekommen.
Gegen halb 3 am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zum Hafen, wo wir einen Raddampfer über den Vierwaldstättersee in Richtung Luzern nahmen. Dort hatten wir noch 30 Minuten Freizeit, um die Stadt zu erkunden, bevor wir um 17:30 Uhr den Zug nach Basel nahmen.
Im Zug nutzten die meisten die Gelegenheit, etwas zu schlafen, und freuten sich auf die Rückkehr nach Hause. Um 18:45 Uhr kamen wir in Basel an und verabschiedeten uns mit vielen Erinnerungen an eine unvergessliche Reise durch die Schweiz.
Niklas Banerjee und Matteo Gross für die Klassen ZFA und ZFI
Neues aus der Abteilung CED
Der Schuljahresbeginn stand ganz im Zeichen der Umsetzung neuer Bildungsverordnungen in verschiedene Berufen, der Anpassungen im Fächerspiegel der Vorkurse und natürlich des Startes des neu an der AGS unterrichteten Berufes Hotel-Kommunikationsfachfrau/-mann EFZ.
Bereits im August 2023 starteten die beiden Berufe Laborant/in Fachrichtung Chemie und Fachrichtung Biologie nach neuen Bildungsverordnungen mit handlungskompetenzorientiertem Unterricht (HKO). Hier haben die ersten gemeinsamen HKO-Semesterprüfungen bereits stattgefunden. In den Berufen Florist/in EFZ, Koch/Köchin EFZ und Küchenangestelte/r EBA sind die neuen HKO-basierten Bildungsverordnungen seit August 2024 in Kraft. Auch in diesen Berufen wird von allen Beteiligten mit viel Engagement an der Umsetzung gearbeitet.
Daneben startete im August 2024 erstmals eine Klasse im Beruf Hotel-Kommunikationsfachfrau/-mann EFZ. Die 17 Lernenden mit Lernort im Kanton BS respektive BL werden den Berufsfachschulunterricht ihrer 3-jährigen Lehre nun an der AGS Basel absolvieren. Hierfür wurden, neben der Erarbeitung der Schullehrpläne per August 2024, auch neue Lehrpersonen rekrutiert.
Bereits im August 2023 starteten erstmals verschiedene PrA-Klassen (Praktische Ausbildung PrA mit einem Schultag pro Woche à 8 Lektionen, davon 2 Lektionen Berufskunde) mit der zweijährigen Ausbildung. Diese Ausbildung ermöglicht jungen Menschen mit Lernschwierigkeiten danach entweder ins Erwerbsleben einzusteigen oder eine EBA- oder EFZ-Ausbildung in Angriff zu nehmen. Im Berufsfeld Gastronomie konnten dafür zwei Klassen in den Bereichen Küche und Service gebildet werden. Im August 2024 starteten erneut zwei PrA-Klassen im Bereich Gastronomie. Die PrA-Lernenden werden dabei von vielen engagierten Lehrpersonen begleitet, welche ihnen auf dem Weg in die Arbeitswelt zur Seite stehen.
In den Vorkursen wurde per August 2024 ein neues Konzept für die bisher durchgeführten Fremdpraktika erarbeitet. Anstelle der früher angebotenen Fremdpraktika werden, unter der Bezeichnung Life Skills, neu verschiedene Module in den Bereichen Umwelt, Reparatur Fahrzeuge, Reparaturen im Haushalt sowie Arbeiten in Küche/Hauswirtschaft unterrichtet. Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler einfache Arbeiten und Reparaturen im praktischen Alltag selbstständig ausführen und bewusster mit begrenzten Ressourcen umgehen können.
Markus E. Flück, Abteilungsvorsteher CED
Autobau 2.0 – Workshop am Präsenztag
Freitag, 9. August 2024, 07:40 Uhr
Die beiden Kursleiter Jonas und Rico treffen mit Lieferwagen und Zubehör an der AGS ein und richten die Arbeitsplätze im Velokeller des Hauptgebäudes E ein.
09:15 Uhr
25 Lehrpersonen der Abt. CED finden sich im kühlen Velokeller ein. Ein Blick auf das Mise en Place lässt einige fragend umherschauen – hat’s denn da keine Räder? Die Auflösung erfolgt umgehend: es gibt eine Holzplatte, ein dickes Vierkantholz, eine Stichsäge, einen Akkuschrauber, verschiedene Schrauben und ja, Farbe hat es auch noch. Der Auftrag: in exakt zwei Stunden ist ein fahrbares Auto herzustellen, welches zwingend eine Lenkung, Bremsen und Platz für zwei Passagiere hat. Alles Weitere kann frei geplant und umgesetzt werden. Ach ja, und die Räder müssen selbstverständlich auch aus der Holzplatte ausgesägt werden – dazu gibt es dann doch noch einen Tipp der Profis: grosse Räder sind für das anschliessende Rennen zwar schneller, aber in den Kurven weniger stabil.
09:30-11:30 Uhr
Planen, verwerfen, anzeichnen, sägen, bohren, diskutieren, bemalen, beim Nachbarteam kurz spionieren, lachen, nochmals versuchen, sich durchsetzen, geschehen lassen, schleifen, … fertig – wow, das ging aber schnell. Entstanden sind fünf ganz unterschiedliche Autos.
11:30-12:30 Uhr
Alle Autos haben von ihren Teams einen Namen erhalten: «Rocket 6», «Formel 1», «Firebird», «Herzblatt Bestia Rossa» und «Seepferdli-Express». Nun wird als erstes das Design der Autos bewertet. Danach geht es zur Einfahrt zum Velokeller. Die zwei Mutigsten jedes Teams nehmen erst im Auto Platz und, nach kräftigem Anschieben durch die anderen Teammitglieder, die holprige Strecke in Angriff. Nicht alle Autos überstehen diese «anspruchsvolle» Strecke unbeschadet, das hintere linke Rad wird gleich bei drei der fünf Autos arg in Mitleidenschaft gezogen. Die Zeiten werden gemessen und danach wird die Gesamtpunktzahl aus Design und Schnelligkeit ermittelt und das Siegerteam gekürt.
Der Streckenrekord liegt nach der erstmaligen Durchführung bei 9,85 Sekunden. Es werden aber bereits Pläne geschmiedet, solche Autos auch im Rahmen von Projekttagen mit Lernenden zu bauen – es ist also nur eine Frage der Zeit, bis dieser Streckenrekord fallen wird.
Markus E. Flück, Abteilungsvorsteher CED
Impulsreferat und Diskussion zum Thema «Umgang mit psychischen Risikosituationen während der Berufsausbildung – Wie erkennen? Was tun?»
Inputreferat und Diskussion am Präsenztag der Abt. CED
Alain Di Gallo, Professor an der Universität Basel und Experte in der Universitären Psychiatrischen Kliniken hielt einen aufschlussreichen und interaktiven Vortrag über den Umgang mit psychischen Risikosituationen während der Berufsausbildung.
Bis zum 9. Schuljahr müssen Schüler aufmerksam begleitet werden, um frühzeitig mögliche Gefährdungen zu erkennen. Der Prozess zur Aufdeckung von Problemen kann sogar bis zu einer Gefährdungsmeldung an die KESB (Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde) führen, und ist durch die obligatorische Schulzeit gestützt. Dieser Schutzmechanismus entfällt jedoch ab dem 10. Schuljahr. Dadurch können Jugendliche, wie im Fallbeispiel von Leonie gezeigt, durch das Netz fallen. Leonie, 18 Jahre alt, zieht sich zunehmend zurück und verbringt viel Zeit alleine in ihrem Zimmer. Sie empfindet eine tiefe Leere und Sinnlosigkeit, was eine alarmierende Entwicklung darstellt.
Doch was passiert in solchen Fällen bei den Jugendlichen in der Adoleszenz? Die Adoleszenz ist eine Zeit, in der Jugendliche Klarheit über sich selbst gewinnen sollen. Doch diese Phase ist heute besonders herausfordernd. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die Bedrohung durch den Klimawandel, die Frage nach der eigenen Identität in einer Welt voller Freiheiten, sowie globale Krisen wie die in der Ukraine oder Gaza, tragen zur allgemeinen Instabilität bei. Hinzu kommt das rasante Tempo der technologischen Entwicklung, welches die Jugendlichen zusätzlich unter Druck setzt.
Die behandelten Fallbeispiele verdeutlichten eindrucksvoll, wie komplex und individuell die Symptome und möglichen Krankheitsbilder bei Jugendlichen sein können. Was können und sollen wir als Lehrkräfte tun? Es ist entscheidend, nicht wegzuschauen, sondern aufmerksam zu bleiben. Wir sollten die Signale unserer Lernenden ernst nehmen, ihr Verhalten genau beobachten und unsere Eindrücke festhalten. Wichtig ist auch, die Frage ernsthaft zu stellen: «Willst du darüber sprechen?» Denn oft kann ein offenes Gespräch helfen, die Situation zu entschärfen. Unser Ziel sollte es sein, aus jedem Tag die besten Möglichkeiten zu schöpfen und dranzubleiben, um den Jugendlichen die notwendige Unterstützung zu bieten.
Michel Altermatt, BKU- und VK-Lehrperson CED
Projekttag: Zigarrenschulung als Ergänzung zum Berufskundeunterricht
In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen The Royal Cigar Company hatten wir in diesem Jahr die Gelegenheit, mit den Lernenden der Klasse Restaurantfachfrau/-mann 5A eine umfassende Zigarrenschulung durchzuführen. Die Schulung bot den Teilnehmenden eine spannende Einführung in die Welt der Zigarren, begleitet von einer exklusiven Auswahl hochklassiger Zigarren und hochwertiger Utensilien. Zusätzlich konnten die Lernenden ihre Kenntnisse über feinen Pfeifentabak erweitern, was den Kursinhalt abrundete und zu einem aussergewöhnlichen Erlebnis auf hohem Niveau machte.
Im Verlauf der Schulung erhielten die Lernenden detaillierte Einblicke in die Herkunft, Herstellung und fachgerechte Präsentation von Zigarren. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Handhabung und das Anbieten der Zigarren im professionellen Umfeld gelegt, welche für die zukünftige Tätigkeit im Gastgewerbe von grossem Nutzen sein werden. Die theoretischen und praktischen Inhalte wurden durch interaktive Übungen und Expertenwissen anschaulich vermittelt, was das Verständnis der Lernenden nachhaltig förderte.
Eine Woche nach Abschluss der Schulung traten die Lernenden zu einer abschliessenden Prüfung an, in der sie ihr erworbenes Wissen unter Beweis stellen konnten. Nach erfolgreichem Bestehen dieser Prüfung erhielten sie ein Zertifikat, das ihrem persönlichen Curriculum hinzugefügt werden kann und ihnen wertvolle Qualifikationen für ihren weiteren beruflichen Werdegang bescheinigt.
Schulungsinhalt
Die Lernenden erwerben sich fachspezifische Kenntnisse zum Thema Zigarrenkunde und Zigarrenservice.
- Lernziele:
- Was ist Tabak „Landwirtschaft und Handelsware“
- Tabaksorten „Von wo kommen die Samen“
- Zeitpunkt der Ernte „Tabakherstellung“
- Anatomie einer Zigarre
- Von der Zigarre in die Kiste
- Lagerung
- Die Banderole
- Lagerung und Qualitätskontrolle
- Der Schnitt
- Das Anzünden
Vincenzo Carbotti, Fachlehrperson Restaurantfachfrau/-mann EFZ
Ein Lernziel der Hotel-Kommunikationsfach- und Restaurantfach-Lernenden beinhaltet den persönlichen Umgang mit handicapierten Gästen
Während eines Workshop haben sich Lernenden in einem Rollstuhl alltäglichen Situationen gestellt.
Ein paar Eindrücke:
Eine steile Auffahrt
Es musste von einer zweiten Person geholfen werden, da man es sonst nicht geschafft hätte. Auch weil wir keine Profis sind und wir z.B. nicht wissen, wie man die Auffahrt alleine hochkommt.
Eingangstüre AGS
Schwierig zu öffnen im Sitzen, wenn man keine fremde Hilfe hat.
Bürgersteig
Der Rollstuhl steuert von selbst immer Richtung Strasse, weil der Boden leicht schräg ist.
Kopfstein-Pflasterweg
Unebener Untergrund erschwert das Fahren deutlich.
Das Fahren im Rollstuhl ist uns relativ gut gelungen, wir hatten jedoch Mühe mit dem Lenken und auch mit dem WC-Gang. Wir finden es sehr beeindruckend, wie beeinträchtigte Menschen alltäglich so leben können. Das Herunterfahren von Rampen oder Erhöhungen war für uns eher schwierig, wir hatten alle zuvor noch nie in einem Rollstuhl gesessen.
Hindernisse waren für uns, dass Aus-dem-Tram-Aussteigen und Über-den-Fussgängerstreifen-Gehen. Beim Tram waren die grössten Probleme die Lücke zwischen Tram und Bordstein, ausserdem sind wir vorwärts ausgestiegen und hätten das aber rückwärts machen müssen. Bei dem Fussgängerstreifen war es die Bordsteinkante, die uns Probleme gemacht hat. Bei der Schule war das grösste Problem die Rampen, sie sind sehr steil und alleine nicht zu bewältigen.
Zur Behindertentoilette kamen wir schnell vom Aufzug zu der Toilette. Die Toilette ist einfach zugänglich. Die Öffnung der Toilettentür ist hier an der AGS super gelöst, denn die Person im Rollstuhl kann per Knopfdruck die Türe öffnen.
Wir finden, es war zwar nicht das schwierigste, aber an manchen Stellen war es sowohl für die Person im Rollstuhl als auch für die helfende Person anstrengend. Wir haben gemerkt, dass Rollstuhlfahren gar nicht so einfach ist, wie man denkt, da man die ganzen Hindernisse nicht sieht, wenn man nicht im Rollstuhl sitzt.
Auch war es schwierig, den Rollstuhl gerade zu fahren und eine Kurve zu fahren, bzw. welches Rad mehr gedreht werden sollte. Es war auch sehr anstrengend, selber den Rollstuhl für eine längere Zeit anzutreiben.
Allgemein ist es schwierig, sich mit einem Rollstuhl fortzubewegen, aber z.B. der Lift im Schulgebäude oder der Behindertenfahrstuhl in der Mensa erleichtern einem den Weg.
Lernende im 1.Lehrjahr Hotel-Kommunikationsfachfrau/mann und Restaurantfachfrau/mann, begleitet durch die Klassenlehrperson Andrea Bircher-Isenring
Neue Bildungsverordnungen – Weichenstellung für die Zukunft der Berufsbildung
Die Berufsbildung in der Schweiz steht vor einer wichtigen Weiterentwicklung. Ab 2025 und 2026 treten neue Bildungsverordnungen (nBiVo) in Kraft, die sich auf zahlreiche Berufsfelder auswirken und damit sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen. Die Allgemeine Gewerbeschule Basel (AGS) ist intensiv damit beschäftigt, diese Neuerungen umzusetzen, um weiterhin eine qualitativ hochwertige und praxisorientierte Ausbildung anzubieten.
Die betroffenen Berufe und Zeitpläne
Die neuen Bildungsverordnungen betreffen ab 2025 die Berufe:
- Fahrradmechaniker/-in EFZ
- Zweirad-Assistent/-in EBA
Ab 2026 folgen weitere Berufe:
- Elektroinstallateur/-in EFZ
- Elektroplaner/-in EFZ
- Montageelektriker/-in EFZ
- Automatiker/-in EFZ
- Automatikmonteur/-in EFZ
- Polymechaniker/-in EFZ
- Elektroniker/-in EFZ
Diese Reformen zielen darauf ab, die Ausbildungsinhalte den aktuellen Anforderungen der Wirtschaft und Technik anzupassen und den Lernenden eine zukunftsorientierte Perspektive zu bieten.
Unterstützung durch Stefan Bucher und Thomas Müller
Die AGS hat ein engagiertes Projektteam unter der Leitung von SB (Berufsgruppenleiter Maschinenbauer) und TM (Berufsgruppenleiter Elektronik/Automation) zusammengestellt. Beide koordinieren die Umsetzung der neuen Verordnungen und stehen den verantwortlichen Lehrpersonen unterstützend zur Seite. Ihr Fokus liegt auf der Erstellung von:
- Dokumentenvorlagen für die Semesterplanung, Unterrichtsziele und didaktische Analysen.
- Planungshilfen zur Organisation der neuen Lehrpläne und interdisziplinären Projekte.
- Vorlagen für Zeugnisse und die Berechnung der Erfahrungsnoten.
Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der Entwicklung von Konzepten für den bilingualen Unterricht sowie auf der Identifikation berufsübergreifender Module, um Synergien zwischen den verschiedenen Berufsfeldern zu schaffen.
Vorteile für Lehrpersonen und Lernende
Die strukturierten Dokumente und Planungen sollen die Lehrpersonen bei der Einführung der neuen Bildungsverordnungen unterstützen und ihnen eine klare Orientierung bieten. Gleichzeitig profitieren die Lernenden von einem modernen, auf ihre Berufswelt abgestimmten Unterricht, der ihnen die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt eröffnet.
Ein gemeinsames Ziel
Die erfolgreiche Einführung der neuen Bildungsverordnungen erfordert Engagement, Flexibilität und Zusammenarbeit. Dank der Unterstützung durch das Projektteam und die AGS-internen Ressourcen ist die Schule gut aufgestellt, um diese Herausforderungen zu meistern und den hohen Ansprüchen der Berufsbildung gerecht zu werden.
Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit allen Beteiligten die Zukunft der Berufsbildung aktiv mitzugestalten!
Dario Ferraro, Abteilungsvorsteher MTA
Die Abteilung Allgemeinbildung in den Merian Gärten
Zum Abschluss der Präsenztage organisierte die Abteilung Allgemeinbildung eine Führung durch die Merian Gärten auf dem St. Jakobsareal. Mit einem kundigen Experten, gutem Schuhwerk und guter Laune machten wir uns bei schönstem Wetter auf den zweistündigen Rundgang.
Unser Führer führte uns mit viel Herz, Wissen und einer guten Portion Humor in die verschiedenen Ecken und Winkel des Gartens und brachte uns mit vielen kleinen Beobachtungsaufgaben und Fragen ganz schön ins Schwitzen.
So wurde unser Blick immer wieder auf Details, unscheinbare Ecken oder überraschende Arrangements gelenkt.
Ein Highlight war die Clematis-Sammlung, die in einem eigens angelegten Gerüstgarten wächst. Spannend auch der kleine Weg entlang des St. Albanteich über die ProSpecieRara-Flächen in Richtung Villa Merian.
Auf dem Rundgang bekamen wir spannende Einblicke in die Fuchsienzucht und erfuhren, warum bestimmte Wege so angelegt wurden und warum manche Beete eingefasst sind und andere nicht.
Interessant war auch die Erklärung, warum eine Erhöhung in der Landschaft oft bewusst eingesetzt wird und wie selbst ein unscheinbares Hinweisschild das Gesamtbild stören kann oder eine Strassenlaterne aus gartengestalterischer Sicht völlig deplatziert ist…aber Licht muss sein.
Am Ende der Führung hatten wir nicht nur einen informativen und lehrreichen Nachmittag, sondern auch einen schönen Blumenstrauss zusammen mit all den Blüten und Zweigen die den Erklärungen zum «Opfer» vielen.
Bei einem kühlen Getränk und guten Gesprächen liessen wir den gelungenen Tag ausklingen. Dieser Ausflug war für uns alle eine bereichernde und inspirierende Erfahrung, die uns mit neuer Energie in das neue Schuljahr starten lässt.
David Hess, Stellvertretender Abteilungsvorsteher ABU
ABU 2030
Das Projekt Allgemeinbildung 2030 zielt darauf ab, die Allgemeinbildung in der beruflichen Grundbildung hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit zu überprüfen und an die sich verändernden Anforderungen der Gesellschaft und des Arbeitsmarkts anzupassen.
Die Bildungsinhalte, das Ausbildungskonzept, der Umfang und das Qualifikationsverfahren werden bei Bedarf angepasst. Insbesondere wird darauf geachtet, dass an die Lehrpläne der Volksschule (LP21) angeknüpft wird.
Derzeit beschäftigt sich das SBFI mit den vorbereitenden Arbeiten für die Revision. Der Erlass der Verordnung und des Rahmenlehrplans ist auf Ende Januar 2025 vorgesehen.
Wir werden per 1. August 2026 die revidierte Verordnung und den neuen Lehrplan für den allgemeinbildenden Unterricht umsetzen müssen.
An unserer Schule fand am Freitag, 9. August 2024 die Kick-off-Veranstaltung ABU 2030 (Umsetzung Basel-Stadt) statt. Es nahmen auch Anja Grönvold, Loredana Cordasco und die ABU-Lehrkräfte der Berufsfachschule Basel teil. Die Timeline und die Projektorganisation wurden vorgestellt. Ausserdem gab es eine Ausschreibung für die Mitarbeit in den Teilprojektgruppen. Es ist sehr erfreulich, dass Lehrpersonen aus allen Schulen (AGS, BFS, LBB und Ipso) bereit sind, in den einzelnen Projektgruppen mitzuwirken.
Wir warten nun nur noch auf den Startschuss, denn nach dem Erlass der revidierten Bildungsstandards und der Veröffentlichung des nationalen Handbuchs, obliegt die Umsetzung und Implementierung der Verordnung und des Rahmenlehrplans den Kantonen.
Mit dem Entwickeln eines neuen Schullehrplans und der Neukonzeption unseres Unterrichtsmaterials erhalten wir eine grosse Chance, die Grundlagen für einen attraktiven allgemeinbildenden Unterricht zu legen, sowohl für unsere Lernenden als auch für uns Lehrpersonen.
Sibylle Reichmuth, Stellvertretende Abteilungsvorsteherin ABU
Blutbuchenfest Allgemeinbildung
Bei sommerlichen Temperaturen und schönem Wetter lud die Abteilungsleitung am Donnerstag, den 20.06.24 zum Blutbuchenfest der Abteilung ABU auf den Pausenhof der Sandgrubenschule ein.
Trotz der am Abend stattfindenden Diplom- und Zeugnisfeiern war die Veranstaltung gut besucht und ein voller Erfolg.
Nach den anstrengenden Wochen rund um die Abschlussprüfung und die Zeugnisübergabe war es an der Zeit, die Stifte gegen den Grill zu tauschen und den Abend in entspannter und gemütlicher Atmosphäre bei guten Gesprächen zu geniessen.
Beim Grillieren wurde über lustige Anekdoten aus dem vergangenen Schuljahr gelacht und über die bevorstehenden Sommerferien geplaudert.
Ein Sommer ohne Gewitter ist wie ein Schuljahr ohne Abschlussfeier, es fehlt etwas. Und so kam es, dass in den vergangenen Jahren relativ zuverlässig jedes Jahr während oder kurz nach dem Blutbuchenfest ein Gewitter über die Stadt zog. Doch in diesem Jahr hatten wir Glück und blieben verschont. So konnte der Abend in vollen Zügen genossen werden und niemand musste sich Sorgen machen, wie und ob er trocken nach Hause kommt.
Es hat sich also gezeigt, dass es auch ohne Gewitter sehr gut gehen kann, aber eben nicht ohne ein Abschlussfest.
Vielen Dank an Henrik und Hugo, die wie immer eine tolle Veranstaltung organisiert haben.
Vielen Dank an alle, die fleissig vorbereitet, gekocht und gebacken haben, für das leckere Buffet und natürlich herzlichen Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zum Gelingen des Abends beigetragen haben.
David Hess, Stellvertretender Abteilungsvorsteher ABU
Allgemeines
Die Berufsmaturitätsschule startete mit den Präsenztagen 2024 erfolgreich ins neue Schuljahr. Unter der neuen Leitung von Thomas Schuler und seiner Stellvertreterin, Selina Dürrenberger, wurde im Hinblick auf die BM-Reform 2030 das Projekt Blended Learning in der BM2 in Angriff genommen. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie die jeweiligen Vorteile von traditionellem Präsenzunterricht und modernem E-Learning sinnvoll aufeinander abgestützt werden können, um dem Wunsch nach einer Flexibilisierung und vor allem auch Individualisierung innerhalb der BM2 gerecht zu werden. Nach der gemeinsamen Definition des Begriffs geht es nun darum, innerhalb der einzelnen Fächer auszuloten, was in diesem gesetzten Rahmen möglich ist und was nicht.
Erfreulich entwickelten sich die Lernendenzahlen in der BM1: Alle neuen BM1-Klassen konnten doppelt geführt werden. Auch die BM2-Klassen sind gut gefüllt, wobei aufgrund der Anmeldezahl in der technischen Ausrichtung leider keine BM2 berufsbegleitende Klasse gebildet werden konnte.
Thomas Schuler, Leiter BMS
Künstliche Intelligenz und die Spuren des Goldenen Zeitalters
Studienwoche der BM2V TALS 1A in Holland
Im Rahmen einer interdisziplinären Projektarbeit hatten wir die Gelegenheit, eine Woche lang auf Fahrrädern durch Holland zu reisen. Dabei besuchten wir die Städte Haarlem, Leiden, Delft, Rotterdam, Gouda und Alphen aan den Rhijn. Jede Gruppe untersuchte auf der Reise verschiedene Spuren des Goldenen Zeitalters und verknüpfte diese mit der Frage, wie gut künstliche Intelligenz (KI) heute in der Lage ist, historische und kulturelle Zusammenhänge zu erfassen und zu analysieren.
Die Städte und ihre historischen Schätze:
Die erste Gruppe widmete sich in Haarlem dem Werk von Frans Hals und eine zweite Gruppe in Leiden dem Rembrandtdenkmal. Beide Künstler prägten das Goldene Zeitalter mit ihren einzigartigen Stilen. In Haarlem untersuchte die Gruppe, wie Frans Hals’ Porträts das Leben und die sozialen Schichten des 17. Jahrhunderts widerspiegeln. In Leiden wurden das Rembrandtdenkmal und die kulturelle Bedeutung der Stadt erforscht, die als Geburtsort Rembrandts zur Förderung von Kunst und Kultur in dieser Epoche beitrug.
In Delft untersuchte eine andere Gruppe das weltberühmte Delfter Blau. Diese Keramik, die sich durch ihre blauen Muster auf weissem Hintergrund auszeichnet, war im 17. Jahrhundert ein bedeutendes Exportgut der Niederlande. Ursprünglich als Nachahmung des chinesischen Porzellans gedacht, entwickelte Delfter Blau schnell einen eigenen Stil und erlangte internationale Anerkennung. Die Gruppe analysierte, wie diese Kunstform nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die niederländische Kultur beeinflusste.
Die Gruppe, die nach Rotterdam reiste, konzentrierte sich auf den Leuvenhafen, der im 17. Jahrhundert ein wichtiger Knotenpunkt für den internationalen Handel war. Der Hafen verdeutlicht die Rolle Rotterdams als wirtschaftliches Zentrum während des Goldenen Zeitalters und zeigt, wie der Seehandel die Stadt prägte.
Handel, Religion und Kultur:
In Gouda besuchte eine andere Gruppe die Goudse Waage, das historische Gebäude, in dem unter anderem der berühmte Goudakäse gewogen und gehandelt wurde. Diese Gruppe erforschte die Bedeutung des Käsehandels und anderer Waren für die Region sowie die Rolle, die Gouda als Handelsstadt im 17. Jahrhundert spielte.
Die letzte Gruppe besuchte in Alphen aan den Rijn die Oudshoornse Kerk, eine Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Sie untersuchten die religiöse und architektonische Bedeutung dieses Bauwerks sowie die Rolle, die die Kirche im alltäglichen Leben der Menschen während des Goldenen Zeitalters einnahm.
Fazit – Eine Woche voller Entdeckungen und Erkenntnisse:
Unsere Studienwoche in Holland hat uns nicht nur die Möglichkeit gegeben, die Spuren des Goldenen Zeitalters hautnah zu erleben, sondern auch die heutige Leistungsfähigkeit von KI kritisch zu hinterfragen. Während KI in der Lage ist, große Datenmengen zu verarbeiten und technische Details zu analysieren, bleibt das tiefe Verständnis für künstlerische, kulturelle und zwischenmenschliche Zusammenhänge noch in weiter Ferne. Die Reise hat uns gezeigt, dass das menschliche Erbe des Goldenen Zeitalters ein Reichtum ist, den Maschinen allein nicht erfassen können.
Insgesamt war es eine inspirierende Woche voller kultureller Entdeckungen, spannender Diskussionen und intensiver Auseinandersetzungen mit den Möglichkeiten und Grenzen moderner Technologien.
Gerd Peer Timmermans (ChatGPT) und Roman Vitt, Lehrperson BMS
Reisebericht Strukturwandel, Industriekultur und Innovation im Rheinland und Ruhrgebiet
Die Reise der Klasse BM2 B T 2A führte uns im letzten Juni nach Köln, ins Rheinland und Ruhrgebiet, wo wir zunächst das beeindruckende Ford-Werk besichtigten. Das Ford-Werk in Köln ist eines der grössten Automobilwerke in Europa und der Hauptsitz der Ford-Werke in Deutschland. Die Führung durch die Fertigungshallen ermöglichte uns spannende Einblicke in die Automobilproduktion und die neusten Fertigungstechnologien. Besonders beeindruckend war das Zusammenspiel von hochpräzisen Maschinen und menschlichem Know-how. Die Grösse der Werkhallen und die enorme Geschwindigkeit der Produktionslinie waren faszinierend und zeigten, wie viel Detailarbeit hinter der Herstellung eines Autos steckt, aber auch wie Technologie und KI die Anforderungen und Prozesse in der Industrie verändern. Nach dem Besuch blieb noch etwas Zeit, Köln auf eigene Faust zu erkunden. Einige von uns besuchten den berühmten Kölner Dom und die Altstadt, die mit ihrem Mix aus historischem Charme und lebendiger Atmosphäre beeindruckte.
Anschliessend führte uns die Reise ins Herz des Ruhrgebiets, nach Essen zur Zeche Zollverein, einem UNESCO-Weltkulturerbe. Die Zeche Zollverein gilt als das «schönste Bergwerk der Welt» und ist heute ein Wahrzeichen der Industriekultur. Die Führung durch die alten Anlagen der Zeche, die einst als grösste und modernste Steinkohlezeche der Welt galt, gab uns einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Kohleförderung, die Arbeitsbedingungen der Arbeiter und die Transformation des Ruhrgebiets. Die Architektur und das Design der Anlagen sind beeindruckend. Danach stand Duisburg auf dem Programm, das einen anderen Weg der Umnutzung mit seinem Innenhafen und dem Landschaftspark Duisburg-Nord eingeschlagen hat. Auf der Fahrt dorthin konnten wir den Duisburger Hafen, den grössten Binnenhafen der Welt, sehen und erahnen wie Logistik, Technik und Organisation in einem derartig grossen Hafen ineinandergreifen. Im Anschluss besuchten wir den Landschaftspark Duisburg-Nord, ein stillgelegtes Hüttenwerk, das heute ein spektakulärer Industrielandschaftspark ist. Die ehemalige Industrieanlage wurde geschickt in einen Erholungs- und Freizeitpark umgewandelt, in dem man klettern, tauchen und auf die Hochöfen steigen kann.
Unser dritter Tag führte uns zuerst an die Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach, eine der führenden Fachhochschulen Deutschlands. Bei der Führung durch den Campus wurden uns die verschiedenen Studiengänge und Labore vorgestellt, die sich stark an den Anforderungen der Industrie orientieren. Besonders interessant waren die innovativen Ausbildungsgänge des Cyber Management Campus in den Bereichen Cyber Security Management und Digitale Forensik. Anschliessend führte unser Programm uns nach Düsseldorf, wo wir eine erstklassige Führung bei Henkel erhielten. Als eines der führenden Unternehmen für Konsumgüter und Industrieprodukte in Europa war es spannend zu erfahren, wie die Produktion von Reinigungs- und Kosmetikprodukten abläuft. Die persönliche Führung vom Head of General Accounting Henkel, FFR Germany / Switzerland ermöglichte uns, mehr über Henkels nachhaltige Unternehmensstrategie und Innovationen in der Produktion zu lernen und zu erfahren. Es war beeindruckend zu erfahren, wie das Unternehmen Umwelt- und Ressourcenschutz integriert, etwa durch den Einsatz von umweltschonenden Verfahren und die Reduzierung von Wasserverbrauch und Emissionen.
Unser letzter Tag war ein echtes Highlight: der Besuch im Europäischen Astronautenzentrum (EAC) der ESA in Köln. Das Zentrum ist das Trainings- und Vorbereitungszentrum für europäische Astronauten. Bei einer ausführlichen Führung erfuhren wir mehr über das Astronautentraining, die medizinischen Anforderungen und die Forschung für die Raumfahrtmissionen. Besonders spannend waren die Simulationseinheiten und die Trainingsmodule für die Internationale Raumstation (ISS), die uns einen Einblick in die realen Herausforderungen der Raumfahrt gaben.
Fazit:
Die Reise nach Köln und ins Ruhrgebiet zeigte uns auf wie die duale Bildung und Wirtschaft miteinander eng verzahnt sind und dadurch eine erfolgreiche und gleichzeitig faszinierende Mischung aus Industrie, Wissenschaft und Innovation ermöglichen. Jeder Besuchsort zeigte die Vielfalt und den Wandel der Region: von traditioneller Schwerindustrie in Essen und Duisburg über zu klassischen Industriebetrieben wie Ford und Hightech- und Konsumgüterunternehmen wie Henkel bis hin zu modernen Ausbildungsstätten und Zukunftstechnologien der Raumfahrt. Die Reise hinterliess bei uns allen einen tiefen Eindruck von der Geschichte, dem Wandel und den Zukunftsperspektiven dieser vielversprechenden Region Deutschlands.
Ciel G. Grossmann und Massimo Pieri, Lehrpersonen BMS
Projektreise nach Polen
Unsere Klassenreise begann spannend mit einer Nachtzugfahrt von Basel nach Berlin und der Weiterreise nach Poznan (Posen), eine der ältesten und historisch bedeutendsten Städte Polens. Dabei spielte Poznan eine zentrale Rolle bei der Staatsbildung. Dort besuchten wir die «Alte Brauerei», ein ehemaliges Brauereigebäude, das heute als modernes Einkaufszentrum genutzt wird. Die gelungene Mischung aus historischer Fassade und modernen Geschäften sowie Kunst- und Bildungsangeboten überraschte uns alle positiv und schuf eine besondere Atmosphäre. Am Abend fuhren wir weiter nach Danzig, das uns mit seiner malerischen Altstadt und den bunten Giebelhäusern sofort in den Bann zog. Die Stadt strahlte eine Lebendigkeit und Wärme aus, die uns positiv überraschte – besonders, weil wir nicht erwartet hatten, dass eine Stadt, die im Zweiten Weltkrieg zu 90 % zerstört wurde, heute so ein schönes und lebendiges Bild abgeben würde. Danzig ist wunderschön und beeindruckte uns alle. Am nächsten Tag hörten wir an der Technischen Universität Danzig einen Vortrag von Professor Piotr Lorens, Vorsteher der Architekturfakultät sowie Städteplaner von Danzig, der uns über die Herausforderungen und Chancen des Architekturstandes in der Region und Polens sowie den Städtebau und die zukünftige Entwicklung von Danzig und Dreistadt informierte. Danach besuchten wir den Hafen von Gdynia, wo wir eine Präsentation über die geplante Expansion und die wirtschaftliche Bedeutung des Hafens hörten. Diese Erweiterungen sollen die Einnahmen steigern und die Wirtschaft der Region nachhaltig stärken. Der Strukturwandel und die Transformation Polens begleitete uns neben der wirtschaftlichen Ebene, auch auf der gesellschaftlichen und architektonischen wie der Besuch der Marienburg, die größte Backsteinfestung Europas sowie der Besuch des 2. Weltkriegsmuseums und des Europäischen Solidarność Zentrums uns verdeutlichte. Die Besuche des Museums des Zweiten Weltkriegs und des Solidarność Zentrums führten uns auch die tragische Vorgeschichte des heutigen Gdansks (Danzig) und Polens vor Augen. Wir erkannten, dass Freiheit nicht selbstverständlich gegeben ist und insbesondere der polnischen Demokratie und dem heutigen polnischen Wirtschaftsmodell ein langer und kontinuierlicher Freiheitskampf vorausging, der eng mit der europäischen Prosperität verknüpft ist.
Zum Abschluss der Reise machten wir einen Stopp in Berlin, wo wir den Abend gemeinsam mit einem Apéro ausklingen liessen. Die Reisezeiten waren zwar lang, doch mit der Aufteilung in Etappen und durch die gute Stimmung in der Klasse verging die Zeit schnell, schon fast wie im Flug, jedoch mit dem Vorteil, die Reise im wahrsten Sinne des Wortes effektiv zu erfahren.
Lernende BM1 A 5A
August – Grill und Chill, Riehen
Ausgerechnet am 13. August 2024, dem heissesten Tag dieses Sommers, stand wieder das traditionelle Grillieren bei Willy auf unserem Programm.
Trotz der Hitze fanden sich etwa 15 Kolleginnen und Kollegen in der schattigen Scheune, durch die sogar hie und da ein Lüftchen wehte, zusammen: Zu Fuss, mit dem Velo, Motorrad oder Auto waren sie von allen Seiten zum Weingut Rinklin in Riehen gekommen.
Wie jedes Jahr war es ein gemütlicher Anlass, bei dem über Gott und die Welt, Vergangenes und Zukünftiges, Lustiges und weniger Lustiges diskutiert werden konnte. Danke, Willy, für dein offenes Haus!
Christa Suter, ehemalige Lehrperson CED
September – Schwyzerörgelibau / Reist-Örgeli AG, Wasen
Ausflug in die Vergangenheit 18. September 2024
Wer würde es glauben, dass in der traditionellen und so besonderen Landschaft des Emmentals eine hochmoderne Manufaktur für Schwyzerörgeli ihren Sitz hat.
Eine kleine Gruppe machte sich am 18. September auf den Weg, diese näher kennen zu lernen. Ermöglicht hat diese interessante Reise Bernhard Pivot, hier nochmals ganz herzlichen Dank.
Nach der vielfältigen Anreise, die zeitlich perfekt funktionierte (kein Vergleich mit der deutschen Bahn), werden wir gleich von Adrian Gehri empfangen und in die Geschichte des Schwyzerörgeli eingeführt. Ein Vollblut-Örgeler, man könnte den ganzen Morgen zuhören und die verschiedenen Entwicklungen betrachten. Interessant ist sicher der Ursprung des Prinzips, welches bereits vor Jahrtausenden in China unter dem Namen Sheng gespielt wurde. Die ersten Instrumente entstanden ca. 1836 in Langnau und trugen den Namen Langnauerli. Sie waren im Umfang sehr limitiert und funktionierten technisch wie eine Mundharmonika. Robert Iten aus Pfäffikon, Kanton Schwyz, entwickelte es weiter und baute einen Resonanzkasten ein, was die Akustik stark verbesserte. Dies war der Ursprung des «Schwyzerörgeli». Rudolf Reist hatte in den 60iger Jahren damit begonnen, ein eigenes Örgeli zu konstruieren, welches alles Gute aus verschiedenen Marken besass. Der Erfolg kam rasch und so wurde Wasen im Emmental zu einer Hochburg für Schwyzerörgeli. Dieser Erfolg wird heute in dritter Generation fortgeführt mit Hilfe von über 15 Mitarbeitenden und modernsten CNC und Laser Geräten. Davon konnten wir uns dann in einem zweiten Teil direkt selbst überzeugen und viele Fragen stellen, welche uns Samuel Reist sehr ausführlich beantwortete. Eindrücklich die vielen «Stimmzimmer», wo in mehreren Arbeitsgängen der richtige Klang erschaffen wird.
Nach so vielen Eindrücken durfte das vielfältige Mittagsmahl nicht fehlen. Wer noch Hunger hatte, konnte dann noch eine originale Emmentaler Meringue bestellen.
Am Nachmittag ging die Heimatkunde mit dem Besuch der Trachtenschneiderei von Vreni Reist weiter. Ein kleiner Raum, voll von Trachten, und Stoffen. Maschinen fast keine, da das meiste von Hand genäht wird, was auch die Preise relativiert, kostet doch eine vollständige Sonntagstracht rund 20000 Franken. Erstaunt waren wir über den Silberschmuck, der zusätzlich angebracht wird und immer gereinigt werden muss (nein nicht selbst, dafür gibt es Spezialisten). Und ebenso neu war, dass man für das Trachtenschneidern eine spezielle Zusatzausbildung mit hohen Anforderungen absolvieren muss, um dann genau nach Vorgaben eine der Region entsprechende Tracht herstellen zu dürfen beziehungsweise zu reparieren oder umzuarbeiten. Also noch richtigen Protektionismus.
So endete ein intensiver und unvergesslicher Tag der Schweizer Folklore.
Werner Anwander, ehemalige Lehrperson ABU
Oktober – Kehrrichtverbrennungsanlage / Renergia Zentralschweiz AG, Perlen
«Eine Kehrichtverbrennungsanlage? Da werden doch einfach meine Abfälle verbrannt. Schön, dass es sie gibt, aber eigentlich uninteressant». So mögen sich viele gedacht haben, denn nur wenige Mitglieder konnten sich dazu am 24. Oktober 2024 aufraffen, die Reise nach Luzern anzutreten. Dass die RENERGIA etwas Besonderes ist, zeigte sich schon bei der Anmeldung: Mitte Juni war für eine Führung am 24. Oktober nur noch ein Zeitfenster von 13.30 bis 15.00 buchbar.
Im nahe gelegenen Restaurant «Die Perle» stärkten wir uns beim Mittagessen für die anstehende Führung, denn auf der Einladung stand: «Sie werden viele Treppen steigen, und wir zählen auf eine gute Fitness unserer Gäste».
Pünktlich um 13.30 wurden wir von Frau Serena Birrer begrüsst und mit orangen Leuchtwesten ausgestattet. Mir war eine Woche zuvor ein weisser Kehrichtsack zugeschickt worden mit der Bitte, diesen zu füllen und mitzubringen. Weiss deshalb, weil er sich so von den anderen farbigen Säcken abhebt und man seine Reise bis zum Ofen verfolgen kann.
Die RENERGIA, vor 10 Jahren in Betrieb genommen, war die erste KVA, die auch ein Kraftwerk war. Sie wirbt denn auch mit folgendem Motto: «Wo Abfall Dampf macht».
Abfall hat einen hohen Brennwert: Mit dem Strom aus der Verbrennung eines einzigen Güselsacks lässt sich ein Handy 1800mal aufladen! RENERGIA verbrennt den Abfall aus der ganzen Innerschweiz, 780 Tonnen pro Tag, 365 Tage im Jahr. Die Brennwärme wird folgendermassen umgewandelt:
- Prozessdampf: Die Brennöfen sich von wassergefüllten Wänden umgeben, welches verdampft und an die nahe gelegene Papierfabrik geliefert wird, welche dadurch Tausende Tonnen Heizöl einspart.
- Wärme: Mehrere Tausend Haushalte werden über das Fernwärmenetz geheizt.
- Strom: Die nicht für die Dampfproduktion und die Fernwärme benötigte Energie wird in Strom umgewandelt. Die KVA versorgt als grösster Stromproduzent des Kantons Luzern 35’000 Haushalte mit Strom.
Um Bezugsschwankungen auszugleichen, gibt es einen «Boiler» mit 5000 m3 Inhalt.
Selbstverständlich wird aus der Schlacke, die nach dem Verbrennungsprozess übrigbleibt, zurückgewonnen, was möglich ist, vor allem Metalle. Die nicht verwertbaren Reste werden auf Deponien gebracht. Im Winter sieht man oft über dem Werk eine weisse Dampffahne aufsteigen. Nach der 4-stufigen Rauchgasreinigung handelt es sich jedoch lediglich um Wasserdampf.
Zum Schluss führte uns Frau Birrer durch das sog. Gruselkabinett, bestehend aus Gegenständen, welche die Verbrennung überlebt haben: ein Steuerrad, eine Schaufel, verschiedene Ketten, Werkzeuge, Metallbehälter wie Gasflaschen, aber erstaunlicherweise auch ein dicker Baumstrunk, der nach 90 Minuten bei 1000 Grad nicht verbrannt war.
Christa Suter, ehemalige Lehrperson CED
November – Jahresversammlung mit anschliessendem Apéro, Basel
Trotz tristem Novemberwetter liessen es sich zwischen 40 und 50 Kolleginnen und Kollegen nicht nehmen, am 19. November 2024 an der Jahresversammlung in der Aula ihrer ehemaligen Schule teilzunehmen.
Nach einem kurzen Jahresrückblick und einer Schweigeminute für die Verstorbenen wurden wie immer Vorschläge für unsere Anlässe des folgenden Jahres gesammelt. 2024 hat sich gezeigt, dass Ausflüge zu weiter entfernten Schauplätzen leider keinen grossen Anklang fanden. Wir haben uns deshalb auf die Nordwestschweiz beschränkt. Trotzdem verspricht 2025 ein sehr buntes und spannendes Jahr zu werden.
Jakob Gamba tritt auf Ende 2024 von seinem Amt als Kassier des Vereins zurück. Seine langjährige zuverlässige Arbeit wurde entsprechend gebührend gewürdigt. Die Kasse wird ab nächstem Jahr neu von Werni Wehrli geführt.
An der AGS-Konferenz vom 28. Januar wird die Schulleitung uns ein Zeitfenster für einen kurzen «Werbeblock» freihalten, damit Werni Wehrli und ich unseren Verein kurz vorstellen können. Im Blick haben wir diejenigen, die kurz vor ihrer Pensionierung stehen.
Nach einer rekordverdächtig kurzen Versammlung (35 Minuten) wartete ein reichhaltiger Apéro auf uns – Gelegenheit, mit der Schulleitung, Kolleginnen und Kollegen anzustossen und zu plaudern. Wiederum ganz herzlichen Dank der Schulleitung für diese grosszügige Bewirtung!
Danke auch allen, die einen Anlass organisiert oder einen Bericht geschrieben haben.
Christa Suter, ehemalige Lehrperson CED
Dezember – Fondue- und Raclette-Plausch, Basel
Immer, wenn draussen ungemütliches Dezemberwetter herrscht und man deshalb gern in ein gastliches Haus einkehrt, öffnen Astrid und Werni an der Amerbachstrasse die Türen ihrer ehemaligen Geschäftsräume, weihnachtlich dekoriert mit Lichterketten und Tannenbäumen.
Dieses Jahr konnten wir einen absoluten Rekord verzeichnen: Nicht weniger als 40 Gäste fanden sich am 10. Dezember 2024 ein! Ich kann mich an keinen Anlass mit so vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern erinnern. Vielleicht lag es daran, dass diesmal Fondue Chinoise auf dem Menüplan stand? Wie auch immer: Es war wieder ein einmalig gemütlicher Abend!
Vielen herzlichen Dank, Astrid und Werni, für eure grossherzige Gastfreundschaft!
Christa Suter, ehemalige Lehrperson CED
Erziehungsdepartement Basel-Stadt
Allgemeine Gewerbeschule Basel AGS
Vogelsangstrasse 15, Postfach 23
4005 Basel
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AGS-INFO der Allgemeinen Gewerbeschule Basel
Redaktion:
Leila Trenkle Knutti, Direktionssekretärin AGS
Titelbild:
AGS-Weihnachtsbaum 2024
Auflage Dezember 2024, Nr. 45, digital