AGS-INFO
Ausgabe Nr. 44 | Juni 2024
Index
- Editorial
- Entwicklung und Information
- Abteilung BAU
- Abteilung CED - Chemie, Ernährung und Diverse
- Abteilung MTA - Mechanik und Technik
- Abteilung ABU - Allgemeinbildung
- Berufsmaturitätsschule BMS
- Information der Ehemaligen
- Impressum
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser
Nichts ist so beständig wie der Wandel.
Zwar ist dieses Zitat von Heraklit rund 2500 Jahre alt, aber vor dem Hintergrund der momentanen Entwicklungen im Bereich der Didaktik, der Pädagogik, ja der Schule im Allgemeinen hat die Aussage von Heraklit wohl nicht an Aktualität verloren. Auch die AGS steckt in vielfältigem Wandel: Digitalisierung, Handlungskompetenzorientierung, Überarbeitung von Bildungsverordnungen, neue eidgenössische Rahmenlehrpläne – um nur einige zu nennen. Ein solcher Wandel, solche Veränderungen lösen immer auch Unsicherheiten aus: Wir müssen bewährte Pfade verlassen und uns in unsicheres Gelände begeben. Einigen bereitet das Schwierigkeiten, anderen wiederum grosse Freude, Neues und Unbekanntes zu erkunden und auszuprobieren.
Ein nicht geringer Anteil von Wandel, den die AGS momentan durchläuft, ist von extern getrieben. Können wir uns also einfach zurücklehnen, weil wir sowieso keinen Einfluss haben? Können wir uns darauf beschränken, aufzuzeigen und klarzustellen, dass alles nicht in unserer Verantwortung liegt? So einfach scheint mir das nicht: Auch wenn ein Wandel von aussen auf uns zukommt, so tragen wir doch die Verantwortung, uns auf diesen Wandel einzustellen und ihn zuzulassen. Selbstverständlich dürfen und sollen wir Wandel kritisch hinterfragen, aber wir dürfen uns nicht ausklinken.
Wenn Sie durch die folgenden Berichte und Texte scrollen, werden Sie feststellen, dass sich die verschiedenen Bereiche der AGS dem Wandel nicht verschliessen und dass sich die Schule in vielen Bereichen stark entwickelt, von der Neuorganisation des schulinternen Qualitätsmanagements über verschiedene Aktivitäten in den einzelnen Abteilungen bis zur Migration der IT-Systeme von der schulinternen zur gesamtkantonalen Verantwortung.
Nichts ist so beständig wie der Wandel. Wahrscheinlich würde Heraklit heute auch von einer VUKA-Welt sprechen (VUKA steht für Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität), in der wir leben, respektive darin den Grund für den beständigen Wandel sehen. Ich wünsche Ihnen und uns, dass es uns als AGS gelingt, diesen Wandel anzunehmen und aktiv zu gestalten. Denn damit treiben wir auch die Entwicklung unserer Schule weiter voran.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre dieser Ausgabe der AGS-Info und eine gute Sommerpause. Ich hoffe, dass Sie viele Oasen der Ruhe und Erholung finden und dass Sie dann im August tiefenentspannt in den Alltag des beständigen Wandels zurückkehren.
Dominique Mouttet, Direktor
Aus der Direktion
Personelle Veränderungen im Erziehungsdepartement
Der Beginn des neuen Jahres 2024 hat im Bereich Mittelschulen und Berufsbildung, zu dem auch die Allgemeine Gewerbeschule gehört, grosse Veränderungen mit sich gebracht: Am 1. Januar 2024 hat Patrick Langloh, langjähriger Rektor des Wirtschaftsgymnasiums / Wirtschaftsmittelschule Basel, seine Tätigkeit als neuer Leiter des Bereichs aufgenommen. Er folgte damit auf Ulrich Maier, der auf Ende 2023 in Pension ging.
Kurze Zeit später hat sich auch der bisherige Vorsteher des Erziehungsdepartementes Basel-Stadt, Regierungsrat Dr. C. Cramer, der Wahl als Regierungspräsident gestellt und hat das Erziehungsdepartement in der Folge Ende April verlassen. Die Geschäfte hat sein Nachfolger, Mustafa Atici übernommen. Wir gratulieren an dieser Stelle beiden zu ihrer Wahl und wünschen ihnen für ihre neuen Aufgaben alles Gute und viel Erfolg. Selbstverständlich hoffen wir weiterhin auf die Unterstützung von AGS-Anliegen – sowohl im Erziehungs- als auch im Präsidialdepartement. Die AGS freut sich sehr, dass das neue offizielle Regierungsratsfoto in den Räumlichkeiten unserer F-Galerie entstanden ist. Sie finden das Bild auf der folgenden Website: https://www.regierungsrat.bs.ch/
Neuer Leiter der Lehrwerkstatt für Mechanik
Per 1. Juli 2024 wird Michael Heinimann neuer Leiter der Lehrwerkstatt für Mechanik. Er folgt auf Bernhard Regli, der auf diesen Zeitpunkt in Pension geht. In seiner neuen Funktion ist Michael Heinimann Mitglied der Schulleitung der Allgemeinen Gewerbeschule. Er hat ursprünglich eine Ausbildung als Elektromechaniker abgeschlossen und an der Fachhochschule Nordwestschweiz ein Ingenieurstudium absolviert sowie an der EHB die berufspädagogische Bildung für den berufskundlichen Unterricht an Berufsfachschulen. Neben anderen beruflichen Stationen ist er seit anfangs 2023 Produktionsleiter in der Lehrwerkstatt für Mechanik Basel.
Neuer Leiter der Berufsmaturitätsschule der AGS und SfG
Per 1. August 2024 wird Thomas Schuler neuer Leiter der Berufsmaturitätsschule der Allgemeinen Gewerbeschule und Schule für Gestaltung Basel. Er folgt auf Anna-Lora Amrein, die auf diesen Zeitpunkt in Pension geht. In seiner neuen Funktion ist Thomas Schuler Mitglied der Schulleitung der Allgemeinen Gewerbeschule und übernimmt auch die Koordination der sechs höheren Fachschulen der AGS. Thomas Schuler hat nach seinem Studienabschluss in Germanistik und Geschichte an der Universität Basel die Ausbildung zum Gymnasiallehrer abgeschlossen. Seit 2004 ist er als Deutsch- und Geschichtslehrer an der Berufsmaturitätsschule der Allgemeinen Gewerbeschule und Schule für Gestaltung tätig und hat seit neun Jahren die stellvertretende Leitung der BMS inne. In dieser Zeit hat er auch die Weiterbildung zum Schulleiter EDK absolviert.
Migration AGS zu DIG-IT
Im Januar haben die Vorbereitungsarbeiten für die Migration der IT-Systeme von der AGS zur zentralen IT-Organisation des Erziehungsdepartementes (DIG-IT) begonnen. Die Migration wird voraussichtlich in den Sommerferien 2024 abgeschlossen. Mit diesem Abschluss werden sämtliche Daten von Mitarbeitenden und Lernenden zentral bei DIG-IT gespeichert. Aus diesem Grund ist auch der Dreitageblock 2024 dazu genützt worden, die neue Umgebung zu erkunden und die noch nicht migrierten Daten auf die neuen Speicherorte zu transferieren.
Die AGS ist die dritte der vier Basel-Städtischen Berufsfachschulen, die migriert wird. Sobald alle vier Berufsfachschulen migriert sind (voraussichtlich Ende 2024), zeichnet DIG-IT für die gesamte Informatik des Erziehungsdepartements verantwortlich – von den Kindergärten bis zum Abschluss der Sekundarstufe II, im pädagogischen und im administrativen Bereich. Die Migrationen stehen in Zusammenhang mit dem vom ehemaligen Departementsvorsteher erteilten Auftrag einer Zentralisierung sämtlicher Informatikdienstleistungen. Diese Zentralisierung und Vereinheitlichung führt unter anderem auch dazu, dass zukünftig bisher parallele (aber nicht kompatible) Prozesse an AGS und SfG vereinheitlicht werden können, wie z. B. das Drucken.
Mit dem Semesterwechsel aufs Frühlingssemester 2024 ist auch der bereits länger angekündigte Abbau der Fixstationen in den Unterrichts- und Vorbereitungszimmern schrittweise erfolgt. Der Kanton Basel-Stadt verfolgt für die Schulen der Sekundarstufe II eine Bring your own device-Strategie: Alle Lernende und Studierende, aber auch Lehrpersonen und Dozierende bringen ihre eigenen Geräte für den Unterricht mit. Lehrpersonen und Dozierende werden gemäss der kantonalen Regelung bei der Anschaffung eines Gerätes unterstützt. Als zusätzliche Unterstützung im Schulalltag hat die Schulleitung gemeinsam mit der AGS-IT einen neuen Standardarbeitsplatz definiert: Es stehen jeweils ein Bildschirm, eine Tastatur und eine Maus am Arbeitsplatz zur Verfügung sowie ein Anschluss fürs eigene Gerät via USB-C.
Pädagogisches ICT-Konzept
Die Fachgruppe digitales Lernen hat zusammen mit einer externen Begleitung ein pädagogisches ICT-Konzept für die AGS erarbeitet. Dieses zeigt die grundlegenden Überlegungen und Prinzipien auf, nach denen an der AGS ICT genützt wird. Bei der Erarbeitung des Konzepts ist darauf Rücksicht genommen worden, dass im Bereich ICT verschiedene Dokumente und Regelungen in der Corona- und Nach-Corona-Zeit entstanden sind und dass sich der IT-Bereich stetig weiterentwickelt hat. Diese Dokumente sind ins ICT-Konzept eingefügt, bzw. ins ICT-Konzept verlinkt worden. Damit ist erstmals eine Gesamtschau im pädagogischen ICT-Bereich für die AGS entstanden. Das pädagogische ICT-Konzept ist kein starres Dokument, sondern wird in regelmässigen Abständen überprüft, erweitert und verändert. Aus diesem Grund wird auch explizit darauf verzichtet, ein eigenes Dokument zu erstellen und herauszugeben, vielmehr ist das pädagogische ICT-Konzept auf Sharepoint hinterlegt, so dass alle Verlinkungen einfach erreichbar sind.
Neben dem internen Gebrauch dient das pädagogische ICT-Konzept der AGS auch als Rechenschaftslegung für die an der AGS vorgenommenen Anpassungen im Rahmen des Ratschlags IT Berufsfachschulen.
Ratschlag IT Berufsfachschulen
Die Umsetzung des Ratschlag IT Berufsfachschulen neigt sich dem Ende zu: Der Ratschlag ist auf drei Jahre (August 2021 bis Juni 2024) ausgelegt. In drei Teilprojekten (Technik/Infrastruktur, Personal/Organisation und Pädagogik) sind verschiedene Arbeiten ausgeführt worden, welche die vorgegebenen Ziele der Zentralisierung und Standardisierung sowie den Ausbau und die Modernisierung der IT-Infrastruktur an den vier Berufsfachschulen auch an der AGS umsetzen. Im Bereich Pädagogik ist für alle Berufsfachschulen ein Weiterbildungskonzept erstellt worden, das an der AGS in diesem Schuljahr mit der individuellen Bearbeitung der Stufe 3 (digitale Online-Werkstatt EHB) umgesetzt wird. Dazu werden Unterrichtseinheiten erstellt, die an der Weiterbildung im Rahmen des Dreitageblocks vor Ostern 2025 ausgetauscht und den anderen Lehrpersonen zur Verfügung gestellt werden.
Mit dem Ende des Ratschlags IT Berufsfachschulen in diesem Sommer wird auch die bisherige Projektstruktur aufgelöst. Das Teilprojekt 3 (Pädagogik) wird dabei in den Regelbetrieb im Rahmen einer neu gegründeten Arbeitsgruppe ICT Pädagogik überführt. Diese Arbeitsgruppe befasst sich auch weiterhin mit Weiterbildungsthemen im ICT-Bereich für alle vier Berufsfachschulen und koordiniert entsprechende Angebote, bzw. holt Bedürfnisse aus den einzelnen Schulen ab und organisiert daraus Weiterbildungsangebote und gegebenenfalls weitere Untergruppen (ab August 2024 z. B. eine Untergruppe, die sich mit Fragestellungen des Prüfens in einer Kultur der Digitalität beschäftigt und eine Untergruppe, die sich mit KI an Berufsfachschulen befasst). In der Arbeitsgruppe ICT Pädagogik sind von jeder der vier Berufsfachschulen Basel-Stadt je zwei Lehrpersonen vertreten. Für die AGS arbeiten die beiden Mitglieder der Fachgruppe digitales Lernen, Marcel Ammann und David Hess, in der Arbeitsgruppe mit.
Austausch Erziehungsdepartement mit Organisationen der Arbeitswelt
Am 15. April 2024 fand am Bildungszentrum Gesundheit der 2. Austausch des Bereichs Mittelschulen und Berufsbildung mit den Organisationen der Arbeitswelt statt, an dem auch die Allgemeine Gewerbeschule vertreten war. Der inhaltliche Schwerpunkt lag auf der Thematik «Attraktive Rahmenbedingungen in der Berufsbildung und Fachkräftemangel». Nach einem Input des Leiters Mittelschulen und Berufsbildung, Patrick Langloh, ist der Stellenwert der Berufsbildung in drei verschiedenen Bereichen beleuchtet worden: Gesundheitsberufe (OdA Gesundheit beider Basel), Speditionskaufleute (Spedlogswiss) und Haustechnik (Firma Häsler). In einer Workshop-Runde sind verschiedene Austauschthemen vertieft worden, bevor der damalige Noch-Departementsvorsteher, Regierungsrat Conradin Cramer, mit seiner Schlussrede quasi seinen letzten Auftritt als Erziehungsdirektor in der Berufsbildung hatte.
Q2E-Weiterentwicklung
Das Qualitätsmanagementsystem Q2E (Qualität durch Evaluation und Entwicklung), nach dem auch die Allgemeine Gewerbeschule evaluiert wird, existiert seit mehr als zwanzig Jahren (2002 ist erstmals die dazugehörige Publikation erschienen). Die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz als Trägerin der Nutzungsrechte von Q2E möchte das Qualitätsmanagementsystem aktualisieren. Aus diesem Grund hat im vergangenen Jahr ein erster Workshop stattgefunden, an dem eine Ist-Analyse vorgenommen worden ist. Zu diesem Workshop ist auch der Direktor der AGS eingeladen worden, da die Allgemeine Gewerbeschule zu den ersten Pilotschulen gehört hat, die das System vor mehr als zwanzig Jahren eingeführt haben. Im 2024 haben weitere, konkretisierende Schritte stattgefunden, in welche die AGS ebenfalls eingebunden ist. Die Schulleitung ist nach wie vor vom Modell Q2E als Qualitätsmanagementsystem überzeugt, auch wenn da und dort Veränderungen eingeleitet werden müssen, um Q2E auch weiterhin als praktikables System nützen zu können und um Q2E agiler zu gestalten.
Zwischenaudit SGS
Das Zwischenaudit nach Q2E vom Herbst 2023 ist von der SGS (Société Générale de Surveillance) durchgeführt worden. Die AGS hat im März den entsprechenden Auditbericht zugestellt erhalten, der die Zertifizierung auf Stufe Master bestätigt. Der Bericht zeigt deutlich auf, dass die AGS in Bezug auf die Qualitätsentwicklung nach Q2E auf einem ausgezeichneten Niveau ist.
Freiwilligenanlass FiB
Seit 2023 hat die Allgemeine Gewerbeschule eine Kooperation mit GGG Benevol, dem Kompetenzzentrum für Freiwilligenarbeit. Dank dieser Zusammenarbeit profitieren motivierte EBA-Lernende von zusätzlicher Unterstützung durch freiwillige Personen. Die Freiwilligen lernen mit den EBA-Lernenden auf Prüfungen, korrigieren mit ihnen Texte, üben Präsentationen und Weiteres. Die Zusammenarbeit, welche die Leiterin der Fachgruppe Fachkundige individuelle Betreuung (FiB) aufgebaut hat, ist ein Erfolgsmodell, weil so motivierte Lernende auf Empfehlung ihrer FiB-Lehrperson zusätzliche Unterstützung erhalten. Als Dankeschön für die Freiwilligen des vergangenen Jahres haben die beiden EBA-Klassen in der Gastronomie (Restaurantangestellte und Küchenangestellte) am 29. Januar 2024 einen Apéro riche organisiert. An dieser Stelle sei den beiden Lehrpersonen, Sandra Bettoni und Marcel Ammann, und ihren Klassen herzlich gedankt.
BM2030
Auf eidgenössischer Ebene läuft seit dem letzten Jahr das Projekt BM 2030, dessen Ziele es ist, die Berufsmaturitätsverordnung und einige grundlegende Bereiche des Rahmenlehrplans der Berufsmaturität anzupassen, die Anerkennungsverfahren zu vereinfachen sowie die Berufsmaturität als attraktives Bildungsangebot schweizweit besser zu positionieren. Dazu sind vier Arbeitsgruppen gebildet worden, die an den Zielen und der Weiterentwicklung der Berufsmaturität arbeiten. Es geht explizit nicht darum, einen neuen Rahmenlehrplan zu erlassen, sondern den bisherigen Rahmenlehrplan mit einigen Anpassungen und Ergänzungen (z. B. mit Richtlinien zu blended learning) zukunftstauglich zu machen. In drei der vier Arbeitsgruppen ist die Nordwestschweiz, genauer Basel-Stadt vertreten: die Leiterin Berufsbildung und Berufsintegration Basel-Stadt, Anja Groenvold, sowie Dominique Mouttet. Die vier Arbeitsgruppen haben in mehreren Treffen ihre Projektaufträge ausgeführt, die in eine Vernehmlassung bei den Kantonen ab April 2024 gemündet sind. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses dieser AGS-Info stehen die Resultate der Vernehmlassung noch aus; es ist aber geplant, dass der Start der Bildungsgänge nach neuen Richtlinien ab 2026 erfolgen wird.
Dreitageblock 25. – 27. März 2024
Der Dreitageblock hat in diesem Jahr früh stattgefunden, da Ostern im 2024 sehr früh lag. Auf Grund der bereits in der letzten AGS-Info beschriebenen obligatorischen Weiterbildung Online-Medienwerkstatt EHB war der diesjährige Dreitageblock leicht anders gestaltet: Der Gesamtschulanlass fand am Montagnachmittag statt, während der Montagmorgen und der ganze Dienstag von den einzelnen Abteilungen für Weiterbildungsveranstaltungen genützt wurden. Den Mittwochmorgen hat die Schulleitung für die individuelle Arbeit an der Online-Medienwerkstatt zur Verfügung gestellt.
Der Montagnachmittag stand im Zeichen des pädagogischen ICT-Konzepts und der Migration der AGS-Systeme zu DIG-IT. Nach der Vorstellung des neuen ICT-Konzepts und der Datenschutzampel AGS konnten in verschiedenen Workshops Migrations-spezifische Themen vertieft werden. An den Workshops konnten Own Cloud und eine Datenstruktur eingerichtet werden, Überlegungen zur Frage angestellt werden, welche Daten wo am einfachsten abzulegen (und wiederaufzufinden!) sind oder verschiedene Tipps im Umgang mit digitalen Tools im Unterricht diskutiert werden. Abgeschlossen wurde der Gesamtschulanlass mit dem traditionellen Bretzel-Apéro in der Eingangshalle.
Konferenz HF und Anerkennungsverfahren HF
Am 10. April 2024 fand die 2. Konferenz HF statt. Mit dem Erlass der neuen Rahmenlehrpläne Technik für all unsere sechs Bildungsgänge der höheren Fachschulen im Oktober und November 2022 hat eine intensive Zeit der Überarbeitung und Anpassung der schulinternen Dokumente ihren Anfang genommen. Die sechs HF-Leiter haben miteinander und zusammen mit den zuständigen Abteilungsvorstehern, aber auch zusammen mit den Dozentinnen und Dozenten an der Umsetzung des neuen Rahmenlehrplans an der AGS gearbeitet, Lektionentafeln überarbeitet, Bildungsziele und Handlungskompetenzen im Sinne der neu vorgegebenen Handlungskompetenzorientierung angepasst, die neuen Anerkennungsdossier erstellt usw. So stand die diesjährige Konferenz HF ganz im Zeichen eines Zwischenhalts: Alle Anerkennungsgesuche sind am 9. April 2024 eingereicht worden. Nach einem ersten, allgemeinen Teil konnten sich die einzelnen Bildungsgänge auf weitere, konkretisierende Umsetzungsschritte fokussieren: Die neuen Lektionentafeln führen zu Veränderungen im Unterrichtsverlauf, zu neuen Bezeichnungen von Fächern, bzw. eben Handlungskompetenzen und zu Anpassungen bei den grundsätzlichen didaktischen Überlegungen zum Unterricht.
Nach den Vorbereitungen im Hinblick auf den Schulstart im Sommer nach den neuen Reglementen hat die Konferenz HF in einigen Bildungsgängen im Rahmen eines geselligen Zusammenseins ihren Abschluss gefunden.
An dieser Stelle sei den sechs HF-Leitern Thomas Achermann (HF Metall- und Fassadenbau), Stefan Bucher (HF Maschinenbau), Dominique Helfenfinger (HF Gebäudetechnik), Marcel Holzer (HF Prozesstechnik), Philipp Ledermann (HF Systemtechnik) und Giacomo Morandini (HF Bauplanung) sowie den drei zuständigen Abteilungsvorstehern Romeo Borer, Dario Ferraro und Urs Thiede sehr herzlich für die riesige Arbeit rund um die eingereichten Anerkennungsgesuche gedankt. Es bleibt zu hoffen, dass die erforderlichen Neu-Anerkennungen aller Bildungsgänge möglichst bald erfolgen kann.
Schulsynode Film
Am 13. März 2024 fand in der St. Jakobhalle die alljährlich Gesamtkonferenz Basel-Stadt statt. Nach dem geschäftlichen Teil äusserten verschiedene Personen, unter anderem unser Schulkommissionsmitglied Fabienne Hürlimann, ihre Aussensicht auf die Schulen Basel-Stadt. In diesem 2. Teil der Konferenz sind auch drei Kurzfilme unter dem Titel «Schule, die» gezeigt worden. In diesen haben neben einem Kindergarten und einer Tagesstruktur auch Räume und eine Unterrichtssituation der Allgemeinen Gewerbeschule Einzug gefunden. Die drei zusammengeschnittenen Kurzfilme lassen sich online auf der Website der kantonalen Schulkonferenz ansehen https://ks-bs.edubs.ch/aktuelles-1/geko-2024
Way UP-Lehre ZFA
Die neue Bildungsverordnung für die Zeichnerberufe führt zu Veränderungen in der Organisation des Unterrichts: Es erfolgt eine stärkere Organisation entlang von Handlungskompetenzen. Im Zuge der Umsetzung an der Allgemeinen Gewerbeschule verfolgt die Berufsgruppe Planungsberufe die Idee der Einführung einer Way up Lehre Zeichner/in EFZ Fachrichtung Architektur. Diese soll es starken Lernenden mit einer gymnasialen Maturität ermöglichen, dass sie ihre Ausbildung zur Zeichnerin / zum Zeichner Architektur verkürzt, in zwei Jahren, absolvieren können. Dazu ist die Berufsgruppe Planungsberufe am 21. Mai 2024 mit den Ausbildungsbetrieben, die Lernende an der AGS haben, in einen Austausch gekommen.
Diplomfeier HF Metallbau SMT
Am 21. März 2024 fand die Diplomfeier der Höheren Fachschule Metallbau SMT in der Schlüsselzunft Basel statt. Der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Ruch AG, Andreas Ruch, hat die Rede gehalten und anschliessend den Diplomanden zum erfolgreichen Abschluss gratuliert.
Jubiläumsanlass
Am 17. Mai 2024 wurde der Anlass für die Jubilarinnen und Jubilare mit 20 Dienstjahren und mehr bei der AGS, bzw. beim Arbeitgeber Basel-Stadt durchgeführt. Insgesamt 560 Dienstjahre bei Basel-Stadt konnten die 16 Jubilarinnen und Jubilare an diesem Anlass feiern. Nach einer interessanten Führung in zwei Gruppen durch die Räumlichkeiten von Tele Basel begab sich die Jubiläumsschar von der Schulleitung begleitet zum Apéro und anschliessenden Nachtessen ins Restaurant Besenstiel. Es ist sehr beeindruckend, wie viele treue Mitarbeitende die AGS jedes Jahr am Jubiläumsanlass hochleben lassen darf.
Frauen an der AGS
Etwas mehr als 27 % der Lehrpersonen und Mitarbeitenden sind Frauen. Für den 27. Mai 2024 hat Dominique Mouttet alle Lehrerinnen und Mitarbeiterinnen zu einem Austausch «Frauen an der AGS» eingeladen. Es sind verschiedene Idee zur Vernetzung und Förderung von Frauen diskutiert worden. Vor dem Hintergrund der verschiedenen Ideen werden im nächsten Schuljahr Folgeveranstaltungen stattfinden.
AGS-Sommerapéro
Am 6. Juni 2024 trafen sich Lehrpersonen, Dozierende und Mitarbeitende der AGS zum traditionellen AGS-Sommerapéro. Der Zwischenhalt während der strengen Zeit der Qualifikationsverfahren hat die Möglichkeit für viele Gespräche geboten, die beiden kurzen Regenepisoden haben dem Anlass keinen Abbruch getan.
Diplomfeier HF Business Processmanagement (Prozesstechnik)
Am 20. Juni 2024 fand die Diplomfeier der Höheren Fachschule Business Processmanagement (neu Prozesstechnik) in der Aula der AGS statt. Der Geschäftsführer von Arbeitgeber Banken und Landrat des Kantons Baselland, Balz Stückelberger, hat zu den erfolgreichen Diplomanden gesprochen und ihnen zum Abschluss gratuliert.
Schlussfeier Link zum Beruf
Am 25. Juni 2024 findet die 21. Schlussfeier des Lehrgangs Link zum Beruf in der Aula der AGS statt. Der Leiter Mittelschulen und Berufsbildung Basel-Stadt, Patrick Langloh, würdigt die Abschlüsse der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen in seiner Rede.
Diplomfeier HF Bauplanung
Am 26. Juni 2024 findet die Diplomfeier der Höheren Fachschule Bauplanung im L’Esprit statt.
Berufsmaturitätsfeier
Wie üblich am letzten Schultag findet auch in diesem Schuljahr die Berufsmaturitätsfeier statt, an der die erfolgreichen Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden ihre Zeugnisse entgegennehmen können. Als Redner hat der Direktor des Gewerbeverbands Basel-Stadt, Reto Baumgartner zugesagt. An der Berufsmaturitätsfeier werden wir uns gleichzeitig auch von Anna-Lora Amrein als langjährige BMS-Leiterin verabschieden.
Dominique Mouttet, Direktor
Bericht aus der QM-Gruppe
Mit den beiden untenstehenden Schuljahreszielen hat die AGS im nun endenden Schuljahr begonnen, ihr Qualitätsmanagement, deren Strukturen und die Verantwortlichkeiten ihrer «Player» zu überdenken und punktuell anzupassen.
- Die AGS positioniert die QM-Gruppe und den Strategierat neu und überarbeitet dazu Grundsätze, Geschäftsordnungen und Funktionsbeschreibungen.
- Die AGS integriert alle Weiterbildungsbereiche in das Qualitätsmanagementsystem nach Q2E.
Im Folgenden nun die wichtigsten Anpassungen im Überblick und der Ausblick auf das kommende Schuljahr 2024/25.
Strategierat
Als erste konkrete Anpassung wurde der Strategierat um zwei Lehrpersonen erweitert. Eine entsprechende Ausschreibung wurde im Dezember 2023 von der Schulleitung lanciert, so dass an der Schulkonferenz vom 30.01.24 die neuen Mitglieder bestätigt werden konnten.
Der Strategierat setzt sich neu wie folgt zusammen:
- Dominique Mouttet (Direktor)
- Urs Thiede (Stv. Direktor, Leiter des Strategierats)
- Anton Graber (Dozent HF Metall- und Fassadenbau SMT)
- Ciel Grossmann (Lehrperson BMS, Mitglied KoVo)
- Rebecca Sulista (Lehrperson ABU)
- Jonas Vischer (Lehrperson BMS)
Rollende Planung
Mit in die «Rollende Planung» einbezogen wurden neu auch die Visionsziele 2028:
- Die AGS steht für Erfolg und gemeinsames Wachstum.
- Die AGS ist ein Ort zeitgemässen Lernens.
- Die AGS ist ein attraktiver Lern- und Arbeitsort.
- Die AGS ist ein Ort der Partizipation und Kooperation.
Die Visionsziele 2028 werden in einer eigens für sie geschaffenen Rubrik prominent ausgewiesen. Der Strategierat ist daran, die Ziele zu konkretisieren und deren Umsetzungsmassnahmen zu priorisieren.
Schuljahresziele 2024/25
Auf Vorschlag des Strategierats wurden folgende Schuljahresziele am 19.03.2024 von der Schulleitung verabschiedet.
Ziele AGS:
- Alle Lehrpersonen schliessen die Online-Medienwerkstatt EHB erfolgreich ab und machen die erarbeiteten Produkte in der Abteilung anderen Lehrpersonen zugänglich.
- Alle Lehrpersonen setzen die Prinzipien der Handlungskompetenzorientierung kontinuierlich im Unterricht um.
- Die Höheren Fachschulen führen die neuen Lehrpläne ein und durchlaufen erfolgreich das Wiederanerkennungsverfahren.
Ziele Schulleitung:
- Die AGS implementiert das Informations- und Kommunikationskonzept sowie das pädagogische ICT-Konzept.
- Die Schulleitung analysiert ihre Führungsstruktur und plant Strukturanpassungen.
- Die AGS erweitert das Pilotprojekt «classroom walkthrough» auf weitere Abteilungen und evaluiert das Projekt.
Q-Team
Das Konzept der «QM-Gruppe» aus dem Jahr 2011 wurde überprüft und wurde auf das Schuljahr 2024/25 hin angepasst. Die «QM-Gruppe» wurde unbenannt und heisst neu «Q-Team» (Qualitätsteam). Dabei stellt das Q-Team eine Stabsstelle der Schulleitung dar, die die Aufträge direkt von der Schulleitung erhält.
Damit wurde eine weitgehende Entflechtung von Auftraggeber/-in und Auftragnehmer/-in erreicht, indem im Q-Team keine Schulleitungsmitglieder mehr vertreten sind.
Das Q-Team setzt sich ab Schuljahr 2024/25 wie folgt zusammen:
- Andrea Bircher (Lehrperson CED, Koordinatorin Q-Team)
- Christina Franz (Lehrperson SPO/ABU)
- Stefan von Orelli (Leiter BP Elektroprojektleiter/-in, MTA)
- Marco Zanfrini (Lehrperson MTA)
Die Arbeitsinhalte des Q-Teams sind grundsätzlich die Umsetzung der Arbeitsaufträge, die das Q-Team von der Schulleitung erhält. Die Aufträge werden vom Q-Team umgesetzt und die Resultate in Form eines Berichts mit Handlungsempfehlungen an die Schulleitung zusammengefasst.
Das Q-Team konstituiert sich selbst. Es ist selbst verantwortlich für die interne Organisation und die Aufteilung der Aufträge innerhalb des Q-Teams. Ein Mitglied des Q-Teams ist Koordinator/-in und gewährleistet den Austausch zwischen dem Q-Team und der Schulleitung. Ansprechperson in der Schulleitung ist der Stellvertretende Direktor.
Aufträge der Schulleitung im Bereich Qualitätsmanagement
Die Schulleitung der AGS beauftragt in ihrem Beschluss vom 30.04.2024 das Qualitätsteam, die Abteilungen/Bereiche und sich selbst für das Schuljahr 2024/25 mit untenstehenden Aufträgen:
Im Folgenden nun Kurzbeschreibungen zu den Aufträgen der Schulleitung:
Durchführung neues Organisationsmodell und Konzept «Q-Team»
Das angepasste Konzept des Q-Teams wird im Schuljahr 2024/25 durchgeführt und reflektiert. Allfällige Anpassungsvorschläge werden vom Q-Team in Form eines Kurzberichts der Schulleitung übergeben.
Lernendenversammlungen 2024
Durch die Zentralisierung der IT-Services durch Digit wurde auch das On-boarding ab dem Schuljahr 2024/25 zentralisiert. Neben dem technischen Onboarding werden auch durch den Direktor, die Klassenlehrpersonen und den Fachlehrpersonen Einführungen vorgenommen. An den Lernendenversammlungen soll nun nachgefragt werden, ob der Einstieg an der AGS gelungen ist und wie er empfunden wurde.
Ehemaligenbefragung 2024
Anlässlich der letzten Ehemaligenbefragung wurde von der Schulleitung die Massnahme verabschiedet, dass auf die Befragung der Ehemaligen der Grundbildung verzichtet und stattdessen der Fokus auf die übrigen Bereiche gelegt wird. Dabei sollen insbesondere qualitative Erhebungsmethoden angewandt werden.
Seit dem Schuljahr 2021/22 wurde in den Bereichen «Vorkurse» und «Link zum Beruf» BYOD eingeführt. In «Härtefällen» wurden Leihgeräte abgegeben.
Die Ehemaligen der «Vorkurse» und von «Link zum Beruf» werden nun an die AGS eingeladen und mittels Ratingkonferenzen vor Ort befragt, inwieweit sie bei der aktuellen Anschlusslösung (ggf. auch privat) von «UseYOD an der AGS» profitieren konnten.
Die Schulleitung erhofft sich weitere wertvolle Weiterentwicklungsansätze, die in das BYOD-Konzept der AGS miteinfliessen könnten.
Evaluation Pilotprojekt «classroom walkthrough»
Im Schuljahr 2023/24 wurde in der Abteilung Allgemeinbildung ein Pilot zu «classroom walkthrough» durchgeführt (AGS-Schuljahresziel). Eine Evaluation dieses Pilotprojekts zeigte eine hohe Akzeptanz beim Kollegium. Die Schulleitung beschloss deshalb, das Pilotprojekt im Schuljahr 2024/25 (AGS-Schuljahresziel) auf weitere Abteilungen/Bereiche auszudehnen und damit weitere Erfahrungen zu sammeln.
In allen Abteilungen/Bereiche, in denen «classroom walkthrough» im Rahmen des Pilotprojekts getestet wird, soll eine Evaluation darüber Auskunft geben, ob die Methode in den Folgejahren verbindlich an der AGS implementiert werden kann.
Einbezug Weiterbildungsbereiche in Q2E
An der Rezertifizierung 2022 wurde mit der SGS vereinbart, dass alle Weiterbildungsbereiche ab sofort nach Q2E mitzertifiziert werden. Dies hat zur Folge, dass seither die Weiterentwicklungsschritte der Weiterbildungsbereiche dokumentiert werden müssen.
Die Weiterbildungsbereiche wurden und werden weiterhin aufgefordert, ihre dokumentierten Weiterentwicklungen an die Schulleitung zu übermitteln.
Durchführen von Abteilungs-/Bereichsevaluationen
In den meisten Abteilungen wurden 2005 das letzte Mal Fokusevaluationen durchgeführt. Die Abteilungen wurden aufgefordert, wieder Fokusevaluationen durchzuführen.
Mit der Planung, Durchführung und Auswertung von Abteilungs- und Bereichsevaluationen wird das Qualitätsverständnis von der Führungs- bis auf Mitarbeitenden- und Lernenden-Ebene gefördert.
Thematisierung Ergebnisse Lernendenbefragung 2023 durch Schulleitung
In ihrem Schlussbericht zur Lernendenbefragung 2023 meldete das Q-Team der Schulleitung, dass einige Lernende sich über mangelnde Kommunikation und Konfliktlösungsstrategien seitens der Lehrpersonen beklagen. Die Schulleitung thematisiert diese Rückmeldung am kommenden Präsenztag mit bewusstem Einbezug des Kollegiums.
Q2E Zwischenaudit 2024
Wie jedes Jahr ist die Schulleitung Ende Oktober gefordert, sämtliche Entwicklungsschritte und deren Ergebnisse für das Q2E-Zwischenaudit zu dokumentieren.
Vorbereitung «Externe Evaluation ifes»
Da die Externe Evaluation in der Vorbereitung und Durchführung erfahrungsgemäss sehr aufwändig ist, soll bereits früh mit den ersten Vorkehrungen begonnen werden.
Die Schulleitung überlegt sich dazu ein Evaluationsdesign und nimmt bereits erste Abklärungen für die konkrete Planung vor.
Überarbeitung Dokumente des Qualitätsmanagements AGS
Die Dokumente des Qualitätsmanagements an der AGS sind zum Teil noch aus den Anfangszeiten der Implementierung von Q2E. Die Dokumente werden den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Die Funktionsbeschreibungen werden, falls vorhanden, angepasst, und wo sie fehlen, neu erstellt.
Urs Thiede, Stv. Direktor AGS
Ausflug der Gebäudetechnikplaner Lüftung an die Hochschule Luzern
Am 7. März sind die Gebäudetechnikplaner Lüftung vom 2., 3. und 4. Lehrjahr zusammen an die Hochschule Luzern gereist. Sie wurden durch den prächtigen Campus geführt und anschliessend in Gruppen aufgeteilt, um die verschiedenen Testlabore zu erkunden. Einige hatten mehr Vorwissen und einige waren voller Begeisterung, Neues zu erfahren.
Akustiklabor
Bei unserem Schulausflug zu der Hochschule Luzern durften wir die einzigartigen Akustikräume besichtigen und erleben. Im Hallraum war die Überlagerung von Schwingungen besonders interessant. Im Schall absorbierenden Raum konnten wir das komplette Gegenteil von Hallraum erleben. Man konnte das Blut in den Ohren fliessen hören.
Klimakammer
Labordemonstration zur thermischen Behaglichkeit in der Klimakammer: Erfahrung mit verschiedenen Messgeräten zur Behaglichkeit in einem entsprechenden Raum. Analyse der Luftverteilung eines Bodenquellers anhand von Rauch und einem Laser(Bild). Berechnung des allgemeinen Komforts im Laborraum anhand verschiedener Messungen (Temperatur, Strahlungstemperatur, relative Feuchtigkeit, Luftgeschwindigkeit).
Neben Experimenten mit Schall haben wir auch Versuche in einer Klimakammer gemacht, in dieser kann jede Wand auf eine eigene Temperatur eingestellt werden.
Die Behaglichkeit hängt von vielen Faktoren ab.
In der Klimakammer spürt man das Abstrahlen der Wärme von den Heizpaneelen in den Wänden.
Messungen
Zum Schluss lernten wir verschiedene Messsensoren kennen, die zur Bestimmung des Luftvolumenstroms verwendet werden. Wir lernten verschiedene Methoden kennen, darunter das Wirkdruckverfahren, das Flügelradanemometer, den Drehkolbenzähler, das Staudruckverfahren und die Hitzedrahtmessung.
Es war faszinierend zu sehen, wie jede dieser Methoden auf ihre eigene Weise funktioniert und wie sie zur Messung des Luftvolumenstroms beitragen können. Dabei entdeckten wir auch, dass bei verschiedenen Messgeräten unterschiedliche Messunsicherheiten auftreten können, die berücksichtigt werden müssen. Diese Unsicherheiten werden durch End- und Messwertberechnungen ermittelt und sind wichtig, um genaue Messungen durchzuführen.
Insgesamt war der Ausflug nicht nur lehrreich, sondern auch eine wertvolle Erfahrung, um die Bedeutung und die Vielfalt der Messsensoren in der Praxis zu verstehen.
Wir danken der Hochschule Luzern von Herzen für den spannenden Tag und die hilfreichen Inputs.
Lernende Gebäudetechnikplaner Lüftung
Vermessungswoche der ZFI in Losone TI
Auch in diesem Jahr konnten die Zeichner und Zeichnerinnen der Fachrichtung Ingenieurbau im 3. Lehrjahr dank der Scheidegger-Thommen-Stiftung die traditionelle Vermessungswoche durchführen.
Im Jahr 2023 waren wir in Graubünden, dieses Jahr zog es uns ins schöne Ticino. Vom 3. Juni bis zum 7. Juni waren wir im Hotel Emmaus Parkhotel in Losone zu Gast. Die Klasse ZFI6A konnte dort in einem alten Rustico wohnen.
Während drei Tagen wurden diverse Vermessungstheorien, die im Schulzimmer erarbeitet wurden, auf dem Feld umgesetzt. Das Feld bestand aus dem schönen Hotelgarten und den Strassen von Losone. Im Aufenthaltsraum wurden die Büroarbeiten, bestehend aus Tabellen, Berichten und CAD-Zeichnungen, erledigt. Das Ganze wurde von wunderschönem Wetter begleitet.
Am Mittwoch fand unsere Exkursion statt, als Ziel wurde Mailand ins Visier genommen. In Mailand wurden wir zwei Stunden durch den Centro Storico geführt. Es war sehr spannend, Mailand von einem anderen Gesichtspunkt zu erleben.
Nach dem Grossstadtstress fuhren wir abends mit dem Zug wieder nach Losone. Kulinarisch haben wir uns von den lokalen Spezialitäten verzaubern lassen. Der kulinarische Höhepunkt war am letzten Abend in einem Grotto ausserhalb von Losone.
Auch in diesem Jahr war die Vermessungswoche ein Erfolg. Die Lernenden konnten sich fachlich und sozial weiterentwickeln.
Giacomo Morandini; Lehrperson BAU
Diplomfeier SMT Basel
Zehn frischgebackene «Dipl. Metall-und Fassadenbautechniker HF SMT»
Zehn Studierende haben den HF Lehrgang der Schweizerischen Metallbautechnikerschule Basel (SMT) erfolgreich abgeschlossen und durften ihre Diplome entgegennehmen.
Am 22. März wurde den zehn erfolgreichen Diplomanden der höheren Fachschule für Metallbau in Basel, unter Beisein von Familien, Freunden, Sponsoren sowie Vertretern aus Wirtschaft und Bildung im Restaurant Schlüsselzunft in Basel feierlich ihre wohlverdienten Diplome überreicht.
Sie tragen nun den Titel «Dipl. Metall-und Fassadenbautechniker HF SMT».
Lobende Worte der Leitung HF Metallbau SMT
Thomas Achermann, Leiter HF Metallbau SMT begrüsste Diplomanden, Gäste und Sponsoren und richtete seinen Dank an alle, die zum guten Gelingen dieser erfolgreichen Abschlüsse beigetragen haben. Er vergleicht die zweijährige Studienzeit mit einem anspruchsvollen Velorennen und sagt: «während diesen zwei Jahren hatten die Studenten verschiedenste Anforderungen zu bewältigen. Da gab es Flach-Etappen mit Höhepunkten wie Semesterprüfungen aber auch Bergpreisewertungen wie die eidg. Prüfung BP und Meisterprüfung sowie eine Königsetappe zum Dipl. HF Techniker Metallbau SMT.
Ebenso dazu gehörten Bereicherungen für die Teambildung wie Werksbesichtigungen, Messebesuche und andere Exkursionen. Grob zusammengefasst: Zwei anspruchsvolle Ausbildungsjahre, jenseits eines Ponyhofes.» Er spricht den Diplomanden seine Anerkennung aus, gratuliert und wünscht allen ein erfolgreiches Weiterkommen.
Empfehlungen des Unternehmers
Andreas Ruch, Unternehmer der Ruch Metallbau AG in Altdorf und ehemaliger SMT-Absolvent bringt es in seiner Ansprache auf den Punkt (zusammengefasst): «Die SMT Basel ist weit mehr als eine Weiterbildung, sie ist eine Lebensschule und diese Diplomfeier ist nicht nur das Ende von euerm Studium, sondern markiert auch den Start in ein neues Kapitel im Leben. Es kommt auf jeden einzelnen an, wohin seine Reise gehen wird und welche Gipfel er erklimmen will. Als Absolventen der SMT Basel habt ihr einen Rucksack, gut gefüllt mit Wissen, Fähigkeiten und Werten». Andreas Ruch weist auch darauf hin, dass die Bereitschaft für ein lebenslanges Lernen und auch für Engagements in der Gesellschaft wesentliche Faktoren für die Zukunft sein werden und es auch an Mut und Entschlossenheit nicht fehlen sollte.
Rückblick der Studenten
Auch der humorvoll gestaltete Rückblick auf die verstrichene Studentenzeit ermöglichte den Besuchern einen vertieften Einblick in die vergangenen zwei Jahre. Als speziell hob der Referent, Ralph Kern das interessante, vielschichtige Ausbildungsprogramm sowie die lehrreichen Exkursionen zu verschiedene Produktions- und Montagestätten hervor. Aber auch gewisse gesellige Momente kamen aufs Tapet und entlockten den geladenen Gästen das eine oder andere Schmunzeln.
Ehrungen und Diplomübergabe
Danach ergriff Giacomo Morandini, Präsident Prüfungskommission HF Metallbau SMT, das Wort. Mit lobenden Worten verabschiedete er Toni Graber und Stephan Speiser als Mitglieder der Prüfungskommission und bedankte sich bei ihnen für ihr grosses und über Jahre andauerndes Engagement.
Dann war es soweit: feierlich überreichte Giacomo Morandini den jungen Berufsleuten in alphabetischer Reihenfolge ihre wohlverdienten Diplome.
Die Diplomanden mit den besten Noten wurden speziell geehrt und durften die von den Sponsoren offerierten Preise entgegennehmen.
Hauptpreise für die besten Abschlüsse
Der erste Rang mit einer Note von 5,21 belegte Lukas Durrer aus Ennetmoos. Der zweite Rang ging an zwei Kandidaten, nämlich an Lukas Imbach aus Fischbach und an Dominic Wyler aus Stettlen mit Noten 5,07. Der 3. Rang belegte Ralph Kern aus Rehetobel mit der Note 4,96.
Gesponsert wurde der begehrte Hauptpreis von der Firma Future Materials GmbH, Ermatingen. Die feierliche Übergabe nahm Benjamin Kisling, Head of Engineering, vor.
Nebenpreis für die beste Diplomarbeit
Die beste Diplomarbeit lieferte das Team Lars Brechtbühl aus Schüpfen und Dominic Wyler, mit einer Note von 5,5 ab.
Die Übergabe des von der Firma Debrunner Acifer AG gesponserten Preises erfolgte von Daniel Straumann, Verkaufsleiter Stahl/Metalle bei Debrunner Acifer AG.
Auch vom ODEC Schweizerischer Verband der Dipl. HF durften alle Diplomanden eine finanzielle Unterstützung entgegennehmen.
Die erfolgreichen Diplomanden (alphabetisch):
Aegler Dominik, Arlesheim
Baumann Marco, Altdorf
Brechbühl Lars Eric, Schüpfen
Durrer Lukas, Ennetmoos
Flück Nico, Ettingen
Imbach Lukas, Fischbach
Kern Ralph, Rehetobel
Knecht Markus, Nunningen
Süess Jan, Reinach
Wyler Dominic, Stettlen
Redaktion der Zeitschrift metall, Ausgabe April 2024
Schon wieder gewonnen Brückenbauwettbewerb 2024 des VSS
Am 13. März 2024 fand der VSS-Brückenbauwettbewerb in Biel statt. Nach mehreren Versuchen konnte ich in diesem Jahr das 2. Lehrjahr der Zeichner/innen EFZ Fachrichtung Ingenieurbau nicht animieren, mitzumachen. Als ich meine Enttäuschung dem 1. Lehrjahr mitteilte, sprangen sie ein. Nebst dem 1. Lehrjahr haben sich auch zwei Lernende aus dem aktuellen 3. Lehrjahr angemeldet. Sie wollten die letztjährigen Erfahrungen in einem zweiten Versuch umsetzen.
Im Dezember 2023 wurden sechs Teams angemeldet. Nach der Planung im Januar arbeiteten alle sechs Teams selbstständig in ihrer Freizeit. Es wurden Variantenstudien, Eins-zu-eins-Modelle geklebt und CAD-Pläne gezeichnet.
Auch in diesem Jahr fand der Endspurt an der AGS statt. Die Klasse durfte am Vormittag und am Nachmittag an der AGS die Brücken fertigstellen. Für das leibliche Wohl wurde gesorgt. Zum Zmittag gab es Pizza und Getränke. Die geplante Nachschicht endete zum Glück schon um 17 Uhr. Alle Brücken wurden termingerecht fertiggestellt.
Folgende Verbindlichkeiten mussten eingehalten werden:
- Material: Maximal 1.5 kg «Glacestäbli» und 200 g Leim
- Spannweite 1.00 m
- Fahrbahnbreite minimal 8 cm, mit Modellautos befahrbar
Preise für die Lernenden:
- Effektivste Brücke CHF 1000.-, CHF 700.-, CHF 500.-
- Spezialpreis «Ästhetik» CHF 400.-
- Spezialpreis «Maximallast» CHF 400.-
In Biel war die gesamte Klasse ZFI2A und zwei Lernende aus der Klasse ZFI6A vertreten.
Nach dem Mittagessen startete der Wettbewerb.
Leider waren in diesem Jahr nur zwei Teams von uns unter den Top 10.
Als der letzte Preis, der „Ästhetik-Preis“, vergeben wurde, kam die Überraschung für uns aus Basel.
Plötzlich wurden die Lernenden der ZFI6A (Team 30) aufgerufen.
Lorran und Jakob, die zum zweiten Mal mitgemacht haben, wurden für die sauber gearbeitete Brücke belohnt.
Nach einer kurzen Reflektion entstanden folgende Rückmeldungen der einzelnen Teams:
Team 22: M. Steiner, M. Gloor, P. Juchli, K. Wüst
Uns interessierte es sehr, einen eigenen Entwurf umsetzen zu können; das war unsere Motivation. Die zeitliche Organisation der Aufgaben war eine große Herausforderung.
Wir haben uns die einzelnen Elemente gut aufgeteilt.
Die Umsetzung erfolgte nach unseren Vorstellungen und innerhalb der eingeplanten Zeit. Wir sollten unsere Brücke weniger komplex planen sowie Schlüsselstellen besser überdenken. Zudem sollten wir uns beim nächsten Mal mehr über statische Grundlagen und die in der Brücke wirkenden Kräfte informieren.
Team 23: W. Nguyen, S. Brot, R. Di Matteo
Unsere Gruppe war sehr motiviert, nach dem Erhalt der Aufgabe eine Brücke zu bauen.
Es war eine Herausforderung, die Stäbchen genau nach Plan zu kleben.
Unsere Zusammenarbeit verlief gut, da jeder seine Aufgaben hatte.
Es hat uns viel Freude bereitet, an dem Projekt gearbeitet zu haben.
Beim nächsten Mal müssen wir die Verbindung der einzelnen Seitenteile und der Fahrbahn besser planen und zusammenkleben.
Team 24: F. Ferrara, S. Tango, M. Ilijasevic
Wir hatten am Anfang eine sehr grosse Motivation, da die Herausforderung berufsbezogen ist. Die Herausforderung war es, die beste Brücke zu entwerfen, zu bauen und den Sieg einzufahren.
Die Zusammenarbeit lief sehr gut, doch gegen Ende wurde die Situation stressig, was sich in unserer Brücke widerspiegelte.
Die Planung verlief sehr gut und wir hatten eine sehr gute Anfangsphase, nächstes Mal müssen wir die Leistung konstanter beibehalten.
Team 25: G. Vasconcelos, L. Sacher, B. Muhamad
Unsere Motivation war, dass man einen Preis gewinnen konnte.
Zusätzlich hat es Spass gemacht, miteinander zu planen und zu bauen. Jedoch hatten wir unseren Plan nicht massstabsgetreu ausgedruckt und es zu klein gebaut.
Dies ist uns zu spät aufgefallen, weshalb wir nicht bewertet werden konnten.
Wenn wir es noch einmal machen würden, würden wir zuerst den Plan kontrollieren, bevor wir anfangen zu bauen.
Team 30: J. Haberthür, L. Moraes da Silva
Letztes Jahr haben wir mit der Schule am Brückenbauwettbewerb teilgenommen und unserem Team hat es so viel Spass gemacht, dass wir dieses Jahr eine leichtere Brücke konstruieren und bauen wollten, die noch mehr Last aufnehmen kann.
Unsere diesjährige Brücke wog nur 801 g und hielt 481 kg aus.
Für das genaue und präzise Ausführen der Brücke erhielten wir den Preis für die „Ästhetik“.
Unser Team ist stolz auf die Brücke und wir hatten viel Spass beim Bauen.
Für mich war es wieder mal ein spannendes Projekt. Der Aufwand für die Organisation und die Begleitung ist nicht zu unterschätzen. Die positiven Rückmeldungen der beteiligten Lernenden sind es aber Wert. Solche Projekte sind gute Plattformen für die Teambildung und zur Verbesserung des Klassenklimas.
Ein grosses Danke geht an die Scheidegger-Thommen-Stiftung für die Finanzierung und an alle Lehrbetriebe, die einen zusätzlichen Schultag bewilligt haben.
Giacomo Morandini, BKU-Lehrperson ZFI
«EDEN» – Modeschau der Couture Ateliers BFS Basel und den Floristinnen-Lernenden der AGS Basel
Vor rund einem halben Jahr hat die Planung für unser Projekt Modeschau in Zusammenarbeit mit den Couture Ateliers BFS Basel unter dem Motto «EDEN» gestartet.
Die Kundenwünsche, die Bedingungen des Anlasses, sowie die räumlichen Voraussetzungen in einer ansprechenden Gestaltungsidee zu vereinen, war die Aufgabe der Lernenden Floristinnen im dritten Lehrjahr.
Im Dezember 2023 wurde die Gestaltungsidee den Couture Ateliers BFS Basel vorgestellt. Mit Begeisterung hat das Gremium den Vorschlag der angehenden Floristinnen angenommen.
Im Januar 2024 wurde die Projektplanung an die Lernenden im zweiten Lehrjahr übergeben. Deren Aufgabe bestand darin, einen Zeitplan sowie eine Materialliste zu erstellen. Es musste berücksichtigt werden, dass mit verderblichen Materialien gearbeitet und die Anlieferung in Etappen erfolgen musste.
Ende April mussten sich die Lernenden des zweiten Ausbildungsjahres mit den Tagespreisen und dem vorgegebenen Budget auseinandersetzten.
Vom 29. April bis zum 3. Mai 2024 gestalteten die angehenden Floristinnen aller drei Lehrjahre gemeinsam Schritt für Schritt die Dekoration direkt in den Räumlichkeiten der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel.
Die Herausforderung, dass zeitgleich in diesen Räumen auch die gesamte Vorbereitung für die Modeschau stattfand, erforderte von den angehenden Floristinnen viel Flexibilität.
Nach und nach entwickelte sich im nüchternen Betonraum ein verwachsenes floristisches Ambiente.
Am Morgen des grossen Tages erfolgte der Endspurt mit dem Einarbeiten der Frischblumen.
Um Punkt 12:00 Uhr startete die «EDEN» Modeschau mit der ersten von 4 Aufführungen.
Das erste Feedback der Lernenden nach dem Grossprojekt: «Wir sind sehr dankbar für diese Erfahrung und nehmen viele wertvolle Erinnerungen daraus mit».
Sandra Kunz, Fachlehrperson Florist/-in EFZ
Rückblick auf den Dreitageblock 2024 in der Abteilung CED
Am Montagmorgen trafen sich 39 Lehrpersonen zum obligatorischen CED-Halbtag. Neben allgemeinen Informationen aus der Abteilung stellte Markus Flück die von den CED-Lehrpersonen erhaltenen Rückmeldungen zum Führungsfeedback detailliert vor. Ausgewählte Punkte zur Weiterentwicklung der Abteilungsführung wurden von ihm aufgezeigt.
Im zweiten Teil wurden die in Teams entwickelten und durchgeführten Unterrichtseinheiten zum Handlungskompetenzorientierten Unterricht (HKO) in einem Marktplatz präsentiert (Schuljahresziel 2023/24). Dabei wurden kürzere aber auch über mehrere Wochen dauernde Unterrichtseinheiten gezeigt. Man konnte sich still und fokussiert in andere Arbeiten einlesen und eindenken oder mit Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch kommen über erlebte Erfolge, über das Verständnis von HKO-Unterricht und auch über mögliche Stolpersteine und wie damit umgegangen werden kann. HKO, ein weites Feld, das mit den neuen Bildungsverordnungen (BiVo) weiter an Bedeutung gewinnen wird.
Der Dienstag stand dann ganz im Zeichen von Arbeiten in den Berufsgruppen. Die Einführung neuer BiVo beschäftigte verschiedene Berufsgruppen besonders intensiv: die Laboranten/innen EFZ sind bereits seit August 2023 neu unterwegs, hier galt es die stärkere Vernetzung und übergreifende Prüfungen zu koordinieren. In den Berufen Koch/Köchin EFZ, Küchenangestellte/r EBA und Florist/in EFZ kommen die neuen BiVo im August 2024 erstmals in einlaufenden Klassen zum Einsatz. Entsprechend intensiv wurde dort an den Vorbereitungen gearbeitet. In den Vorkursen wurden die neuen Inhalte der Life Skills-Module im Detail erarbeitet. In den übrigen Berufsgruppen stand Zeit für Koordinationsaufgaben und inhaltliche Anpassungen zur Verfügung.
Dazwischen fand um 11:00 Uhr ein Apéro statt, zu welchem auch alle Mitarbeitenden der Verwaltung eingeladen waren. Sandra Bettoni und Vincenzo Carbotti gebührt an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für den wunderbaren Apéro. Danach genossen viele das gemeinsame Mittagessen im Restaurant Boo, bevor die Arbeiten in den Berufsgruppen am Nachmittag weitergeführt wurden.
Fazit: zwei intensive, lehrreiche und wichtige Tage für die anstehenden Aufgaben.
Markus E. Flück, Abteilungsvorsteher CED
Weiterbildung Experimente aus Biologie, Chemie & Physik mit Richard Federer
Richard Federer, selbst seit über 30 Jahren begeisterter Lehrer für Naturwissenschaften, hat kurz vor seiner Pensionierung noch einmal zu einer Weiterbildung eingeladen. Eingefunden haben sich nicht nur Naturwissenschaftler/innen, sondern auch interessierte Lehrerinnen und Lehrer aus der Gastronomie, der Floristik und der Mechanik. Daneben waren auch Gäste aus dem Zentrum für Brückenangebote (ZBA) und der Volksschule (Sekundarschule De Wette) mit dabei.
An insgesamt fünf Kursabenden wurden einfache Experimente aus den Bereichen Biologie, Chemie und Physik vorgestellt. Begonnen haben die einzelnen Kursabende immer mit einem sogenannten Amuse Bouche, einem einfachen Experiment, welches das Interesse (manchmal auch die Fantasie) anregen sollte. Dass es sich dabei nicht nur um sicht- sondern meist auch um hörbare Experimente handelte, wurde immer dann klar, wenn Richard Federer sich selbst zwei, drei Schritte zurückzog und die Ohren schützend zuhielt. Wie es sich für ein Amuse Bouche gehört, es machte stets Appetit auf mehr. Ausgewählte Experimente konnten danach durch die Kursteilnehmenden selbstständig durchgeführt werden. Dabei entstand der eine oder andere AHA-Effekt. Man kam miteinander ins Gespräch, diskutierte Varianten oder überlegte sich ergänzende Experimente für den eigenen Unterricht.
Eine kleine Auswahl an Experimenten sei an dieser Stelle erwähnt: Extraktion von Farbstoffen und Chlorophyll aus Pflanzen; Herstellung von Grappa durch Destillation von selbst hergestelltem Wein; Herstellung eines Zuckerstocks; Einrichten einer Nebelkammer und Beobachten von kosmischen Teilchen.
Obwohl alle Experimente einfach aufgebaut sind und mit Lernenden in ein oder zwei Lektionen durchgeführt werden können, verstecken sich doch dahinter wichtige naturwissenschaftliche Grundprinzipien: chemische Reaktionsgleichungen, physikalische Wechselwirkungen, ja sogar die Relativitätstheorie sind darin versteckt. Die Abende haben bei den Kursteilnehmenden die Lust nach mehr geweckt. So mache Teilnehmenden hatten jeweils nach dem Kurs mehr Fragen als vor dem Kurs und wollten unbedingt noch etwas weiterverfolgen und vertiefen. Ist es nicht genau das, was guten Unterricht ausmacht? Die Lernenden an den Punkt zu bringen, dass diese beginnen sich Fragen zu stellen und, wenn das Kunststück gelingt, sich auch noch auf die Such nach Antworten zu machen? Mit seiner Begeisterung am Experimentieren hat Richard Federer bei den Teilnehmenden auf jeden Fall genau das bewirkt.
Am letzten Kursabend dann haben verschiedenen Teilnehmende eigene einfache Experimente vorgestellt und so die Kolleginnen und Kollegen mit neuen Ideen und Experimenten gefüttert. Einige Rückmeldungen der Kursteilnehmenden: «So macht Schule Spass!», «Lehrpersonen werden zu Lernenden mit leuchtenden Augen», «Genial kreativ – mit Knall und Rauch», «Eine gelungene Mischung aus Theorie, und spektakulären Aha-Effekten.»
Herzlichen Dank Richard, für diese unvergesslichen Kursabende.
Markus E. Flück, Abteilungsvorsteher CED und selbst begeisterter Kursteilnehmer
Steuergruppe: HKO, 4K und digitale Kompetenzen
Wir haben im Rahmen der ständigen Unterrichtsentwicklung unserer pädagogischen Praxis aufgrund des Schuljahresziels besondere Fortschritte gemacht. Unser Dank gilt insbesondere der herausragenden Arbeit unserer Steuergruppe. Ihr Einsatz für die Integration der 4K und den digitalen Kompetenzen im Unterricht sowie für handlungskompetenzorientierten Unterricht hat einen wesentlichen Beitrag für die Unterrichtsentwicklung geleistet.
Die Steuergruppe hat umfassend zu den Themen Kreativität, Kritik, Kommunikation und kollaboratives Arbeiten gesammelt und dieses Wissen mit uns geteilt. Sie hat die Merkmale des HKO-Unterrichts verdichtet und zusammengefasst. Besonders bemerkenswert war jedoch die Art und Weise, wie diese Inhalte präsentiert und diskutiert wurden. Die Präsentation diente nicht nur als Informationsvermittlung, sondern auch als Plattform für regen Austausch und lebhafte Diskussionen innerhalb unseres Kollegiums.
Diese interaktive Herangehensweise hat nicht nur dazu beigetragen, das Kollegium umfassend zu informieren, sondern auch dazu, dass jeder Einzelne sich einbringen und Teil des Entwicklungsprozesses fühlen konnte. Der offene Dialog und die kollektive Reflexion haben es uns ermöglicht, gemeinsam Strategien zu entwickeln und zu optimieren, die auf den Bedürfnissen und Erfahrungen aller basieren.
Ich möchte mich daher nicht nur bei der Steuergruppe für ihre inspirierende Leitung und Mühe bedanken, sondern bei allen Kolleginnen und Kollegen, die aktiv an diesen Diskussionen teilgenommen und ihre wertvollen Perspektiven eingebracht haben. Ihre Beiträge sind essenziell für die erfolgreiche Umsetzung unserer pädagogischen Ziele.
Die Zusammenarbeit in unserem Kollegium ist wichtig, um unseren Lernenden die bestmögliche Ausbildung zu bieten.
Nochmals herzlichen Dank an alle für euren Einsatz und eure Hingabe. Ich freue mich auf weitere produktive Zusammenarbeit und erfolgreiche Umsetzung unserer Ziele im kommenden Schuljahr.
Dario Ferraro, Abteilungsvorsteher MTA
Eine Studienreise nach Mass
Die Ausbildung zum Techniker HF-Maschinenbau bei der AGS Basel verlangt uns einiges ab. Zum Beispiel auch, dass wir Weiterbildung auswärts organisieren und gegen Ende des Studiums eine Studienreise planen müssen.
Natürlich gibt es Vorgaben: Es müssen uns zwei HF-Lehrpersonen der Schule begleiten und es gibt einen Kostendeckel. Eine gute Fluganbindung scheint jedoch nicht gefragt zu sein, denn die Reise muss ohne Flugzeug geplant werden.
Die wichtigste Voraussetzung jedoch ist, dass die Reise ein weiterbildendes Programm hat, idealerweise technischer Natur. Daher hat sich die ausschliesslich aus Männern bestehende Klasse für München entschieden, weil dort die Möglichkeit besteht, sich bezüglich Autos, Fussball und Bier fortzubilden. Das Programm begann mit einem Besuch im Deutschen Museum, was für uns aufgrund der technischen und naturwissenschaftlichen Ausstellungen ein Muss war.
Danach fand ein gemeinsames Abendessen im Restaurant Spaten an der Oper statt, wo wir erfreulicherweise in der schönen «Kutscherstube» speisen durften.
Die empfehlenswerte Küche wurde zusammen mit der heiteren Stimmung genossen. Danach zeigten sich erste Müdigkeitserscheinungen. Trotz allem waren die meisten noch für einem «Absacker» bereit, bevor wir uns in das perfekt gelegene Hotel in der Nähe des Sendlinger Tors begaben.
Am Tag darauf stand eine Führung durch die Allianz Arena auf dem Programm. Die weissen Balken auf dem Foto sind UV-Lampen, die den Rasen optimal gedeihen lassen.
Nach der Besichtigung des Stadions besuchten wir das dazugehörige Museum und die Sympathisanten von Bayern München kauften im Fanshop eine Kleinigkeit.
Vor dem nächsten Programmpunkt verpflegten wir uns im hauseigenen Restaurant der Allianz Arena im «Paulaner Fantreff Nord».
Danach ging es, begleitet von einem kleinen ÖV-technischen Fiasko, fast pünktlich zur MAN-Werksführung, um mal zu sehen, wie Lastwagen gebaut werden. Es war beeindruckend zu erfahren, dass pro Tag 50 Lkw produziert werden und der Zusammenbau eines Lkws nur 6.5 Stunden in Anspruch nimmt. Am Freitagnachmittag stand das Werk bereits still, was die Qualität der Führung jedoch nicht minderte. Im Gegenteil: Die einzelnen Posten der Prozesskette konnten uns detaillierter erklärt werden. Ausserdem hatten wir die Gelegenheit, alles aus der Nähe anzuschauen. Wirklich empfehlenswert!
Es war vorgesehen, dass der Samstagmorgen zur freien Verfügung der Reisenden stand. Einige besuchten das BMW-Museum, während andere die Innenstadt von München erkundeten.
Nach lehrreichen Inputs über Fussball und Informationen zu kleinen und sehr grossen Autos stand noch die Werksführung bei Spaten-Löwen-Franziskaner-Bräu GmbH auf dem Programm.
Diese riesige Brauerei war für uns eine Attraktion. Die Geschichte und Kultur des Brauhauses sowie die Führung durch den Produktionsbetrieb waren faszinierend. Selbstverständlich haben wir auch die anschliessende Degustation nicht ausgelassen und mit unserem Guide gefachsimpelt.
Fun Fact: Wenn ihr hört, dass jemand amerikanisches Bier als «Pisswasser» bezeichnet, dann könnt ihr die Person darauf hinweisen, dass das meiste Münchner Bier in amerikanischem Besitz ist.
Leider ist dann der Abreisetag angebrochen. Der letzte sonntägliche Programmpunkt war ein gemeinsamer Brunch, welcher im «Café Woerner’s» am Marienplatz stattfand.
Nachdem wir gesättigt waren, begaben wir uns zum Münchner Hauptbahnhof, um müde, aber glücklich nach Hause zu fahren.
Wir hatten eine grossartige Zeit in München und bedanken uns bei unseren Begleitpersonen, Stefan Bucher und Sibylle Reichmuth, für eine informative und zugleich sehr unterhaltsame Erfahrung.
Klasse HF MB 5A
What’s up, Schule für Erwachsene?
Ja, es gibt Neues an der Schule für Erwachsene. Vom Digi-fit-Kurs über die neu kombinierbaren Deutschkurse bis zu den telc Prüfungen, jetzt auch in Englisch: die SfE hat sich fürs neue Schuljahr 24/25 ein etwas verändertes Outfit verpasst. Aber auch die «alten» Kurse bleiben in der post-Corona-Zeit auf dem Plan. Die Deutschkurse auf der B2-Stufe boomen und konnten auch dieses Semester doppelt geführt werden. Englisch, Französisch und Mathematik haben im Vergleich zum letzten Jahr einen erfreulichen Zuwachs erlebt. Für das neue Schuljahr sind weitere Sprachniveaus und -formate für Englisch auf A2 und B1 geplant.
Digi-fit-Kurs – der letzte Schrei
Unser Digi-fit-Kurs wurde in diesem Frühjahr auf die Beine gestellt. Der 4-wöchige Blockkurs à drei Lektionen ist am 16. April 2024 erfolgreich gestartet. Ein neuer Block ist für den Mai geplant und bereits ausgeschrieben. Im Auftrag der Kampagne «Einfach besser!», die sich für die Förderung der Grundkompetenzen bei Erwachsenen einsetzt, organisierte die SfE den «Digi-fit-Kurs». Es handelt sich dabei um einen massgeschneiderten Kurs für mehr digitale Kompetenz für Erwachsene, die eine Prüfungszulassung für die Erlangung eines EFZ haben. Geleitet wird der Kurs von Eveline Hak, Sek I-Lehrerin (PICTS, TICTS) und AGS-Expertin bei den Abschlussprüfungen im Fach «Medien und Informatik» im Link zum Beruf. Eveline Hak bringt als profunde Kennerin der Materie viel Erfahrung in der Informatikdidaktik mit – die SfE dankt ihr für das Konzipieren und Entwickeln des Digi-fit-Kurses.
Deutsch – Erhältlich in mehreren Varianten
Wo bisher nur 4-Lektionen-Deutschkurse (2 Abende à 2 Lektionen) als Ganzes gebucht werden konnten, ist es nun ab August 2024 möglich, nur einen Kursabend à 2 Lektionen zu besuchen. Dabei kann entweder zwischen den Varianten «Deutschkurs Klassik» und «Deutsch Konversation» gewählt werden, oder die Lernenden melden sich für beide Varianten als Kombiangebot an. Beide Kurse finden bei der gleichen Lehrperson statt, sodass eine Kontinuität gegeben ist für jene, die sowohl den Klassik- als auch den Konversationskurs besuchen.
Telc – jetzt auch Englisch
Neu können bei uns neben Deutsch- nun auch Englisch-telc-Zertifikate erlangt werden. Für diejenigen, die es noch nicht wissen: telc steht für «The European Language Certificates» und ist ein führender Anbieter von Sprachzertifikaten. Die AGS ist schon seit über 10 Jahren lizenziertes telc-Prüfungszentrum, das seinen Lernenden zweimal im Jahr jeweils Ende Schulsemester die Möglichkeit bietet, eine Prüfung abzulegen und ein Zertifikat als offiziellen Nachweis des eigenen Sprachkompetenzniveaus zu erlangen.
Zukunftsmusik
Die Fächer Englisch, Französisch und Mathematik erhalten wieder vermehrt Beachtung. Nächstes Jahr versuchen wir, weitere Niveaus in den Sprachkursen anzubieten. Das Kombinationssystem der Deutschkurse wird auch für die anderen Sprachen übernommen werden, wenn sich das Modell bewährt hat und die Anzahl der Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer weiterhin zunehmen sollte.
Ivanka Tomic, Leiterin Schule für Erwachsene SfE
Präsentation HKO-Projekte
Im Rahmen des Dreitageblocks der Abteilung ABU haben wir als Methode einen kleinen Marktplatz gewählt, um die HKO-Projekte vorzustellen.
In einer Atmosphäre des Austauschs und der kollegialen Zusammenarbeit wurden zehn handlungskompetenzorientierte Unterrichtseinheiten an Pinnwänden präsentiert, die ein breites Spektrum an Themen zeigten.
Die Verpflegung mit Kaffee und Gipfeli sorgte für eine einladende und gemütliche Atmosphäre, die den informellen Austausch im Kollegium zusätzlich begünstigte.
Die Lehrpersonen konnten von den Erfahrungen ihrer Kolleginnen und Kollegen profitieren und neue Impulse für die Weiterentwicklung ihrer eigenen Unterrichtspraktiken gewinnen.
Alle Unterrichtseinheiten wurden auf Teams veröffentlicht und ermöglichen es nun allen Lehrpersonen, sie in ihren Unterricht zu integrieren oder sie als Ausgangspunkt für eigene Projekte und Ideen zu nutzen.
Ein weiterer wichtiger Schritt wird die Festlegung gemeinsamer Kriterien für handlungs-kompetenzorientierten Unterricht im Fach Allgemeinbildung sein.
Sibylle Reichmuth, Lehrperson / Stv. Abteilungsvorsteherin ABU
Ein Pilot: Classroom Walkthrough in der Abteilung Allgemeinbildung
Was ist Classroom Walkthrough?
Classroom Walkthrough ist eine systematische Methode der Unterrichtsbeobachtung. Dabei geht die Abteilungsleitung regelmässig durch die Klassenzimmer und besucht die Klassen für einen kurzen Zeitraum von 5 bis 10 Minuten, um einen Einblick in den Unterrichtsprozess zu erhalten.
Ziel der Unterrichtsbeobachtung ist es, Einblicke in die Unterrichtspraxis zu gewinnen, die Lernumgebung zu verbessern und den Lehrkräften konstruktives Feedback zu geben. Durch die Beobachtung des Unterrichts können Stärken und Schwächen ermittelt, bewährte Verfahren identifiziert und Bereiche für Verbesserungen aufgezeigt werden.
Durch regelmässige Unterrichtsbesuche kann der gesamte Fachbereich ein besseres Verständnis für die Qualität des Unterrichts entwickeln, Lehr- und Lernprozesse effektiver gestalten und letztendlich die Lernergebnisse der Lernenden verbessern.
Wie läuft ein CWT ab?
Zwischen September 2023 und März 2024 fanden insgesamt drei Besuchsnachmittage statt. Die Abteilungsleitung hat jeweils per Newsletter bekannt gegeben, an welchen Halbtagen diese stattfinden. Welche Klassen jeweils besucht werden, wurde nicht kommuniziert.
Am angekündigten Halbtag betritt die Abteilungsleitung unangemeldet das Klassenzimmer, beobachtet nur und fragt ggf. einzelne Lernende unauffällig nach ihrer aktuellen Tätigkeit, macht sich Notizen und verlässt anschliessend das Klassenzimmer wieder. Innerhalb von 24 Stunden erhält die Lehrperson ein schriftliches Feedback von der Abteilungsleitung. Gegebenenfalls kann auch ein Gespräch mit der Abteilungsleitung, bzw. der Lehrperson gewünscht werden. Das Feedback kann auch in das MAG einfliessen.
In der Pilotphase erfolgte die Rückmeldung in Form eines www-Feedbacks. (Wahrnehmung, Wirkung, Wunsch). Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese Form der Rückmeldung nicht ganz geeignet ist. Zum einen ist es schwierig, insbesondere den Wunsch am Ende klar und präzise zu formulieren, ohne bei der besuchten Lehrperson ein Gefühl der Rechtfertigung auszulösen. Zum anderen ist der Begriff Wunsch in diesem Zusammenhang nicht wirklich passend.
Mehrwert von CWT?
Wie bereits im ersten Teil erwähnt, geht es darum, dass die Schulleitung Einblick in die Unterrichtspraxis erhält und den Lehrkräften konstruktives Feedback geben kann. Durch die Beobachtung des Unterrichtsalltags erhält die Schulleitung Einblick in reale Unterrichtssituationen. Daraus ergeben sich echte und kriteriengeleitete Gespräche über pädagogische Themen, die letztlich das Vertrauensverhältnis zur Schulleitung und die Lehrkraft in ihrem Unterrichtsalltag stärken.
Weshalb hat sich die Abteilungsleitung Allgemeinbildung zu diesem Piloten entschieden?
Die Abteilungsleitung möchte die Qualität des Unterrichts stärker in den Vordergrund rücken. Dabei stösst sie jedoch auf Hindernisse. Zeitmangel ist ein ständiges Problem, welches einem die Ressourcen für „vollständige“ Unterrichtsbesuche nimmt. Der direkte Kontakt zur „Basis“, also zu den Lehrenden und Lernenden, geht damit verloren. Deshalb ist es elementar, dass regelmässig Unterrichtsbesuche stattfinden. Ohne diesen direkten Kontakt fehlt der Abteilungsleitung die Basis für pädagogische Diskussionen über Unterrichtsmethoden und -Inhalte.
Weiteres Vorgehen
Das CWT wurde vom Kollegium, der Abteilungsleitung und dem Kreativteam der Abteilung ABU ausgewertet. Die Ergebnisse werden nun in einem Bericht zuhanden der Abteilungsleitung zusammengefasst. Ziel des Berichts ist es, eine Empfehlung für das weitere Vorgehen von CWT an der AGS auszusprechen.
David Hess, Lehrperson / Stv. Abteilungsvorsteher ABU
Dreitageblock BMS
Der Dreitageblock 24 wurde in der BMS genutzt um in den Fachgruppen spezifische Themen anzugehen. Wie jedes Jahr musste darauf Rücksicht genommen werden, welche Lehrpersonen zu welcher Zeit an der BMS der AGS mitarbeiten konnten, da einige Lehrpersonen auch noch an anderen Schulen oder Abteilungen angestellt sind.
Am Dienstagmorgen war «Interdisziplinarität» im Fokus. So bildeten sich Phil I und Phil II-Lehrpersonen weiter, indem sie eine Besichtigung des Primeo Energie Kosmos in Münchenstein einplanten – ein Science und Erlebnis Center für Klima und Energie. Der Besuch sollte zur Abklärung dienen, ob wir in der technischen Berufsmaturitätsausrichtung an diesem Zentrum ein zusätzliches Angebot für die IDAF (interdisziplinäres Arbeiten in den Fächern) ähnlich dem PSI (Paul Scherrer Institut) anbieten können.
Der obligatorische BM-Halbtag fand in diesem Jahr am Dienstagnachmittag statt. Das Thema der Künstlichen Intelligenz beschäftigt das BM-Kollegium seit längerer Zeit und war bis anhin u.a. mit dem Umgang mit ChatGPT besetzt, welches vor allem verbal agiert. Den Einblick in andere KI-Programme war deshalb auch bezüglich Bildgestaltung sehr interessant. So nahm das BM-Kollegium am Programm der SfG Basel teil: Matthias Zehnder, Journalist, Autor und Medienwissenschaftler, hielt einen spannenden Vortrag über das «KI-Paradox»; Mischa Schaub, Designer, informierte über «Deep 2: Netzwerk Entwurfsgestaltung mit KI». Die Möglichkeiten, welche die KI in Zukunft für uns bereithält, werden vielfältig sein und vieles ist noch offen, in welche Richtung diese Entwicklung gehen wird.
Nach dem Weiterbildungsblock zu KI wurden u.a. zwei weitere Themen im Kollegium angeschaut: das Führungsfeedback der BM-Leitung sowie die Fokusevaluation BMS 24. Die Resultate des Führungsfeedbacks der BM-Leiterin wurden gezeigt und kurz besprochen. Anna-Lora Amrein bedankt sich bei den BM-Lehrpersonen ganz herzlich für die Rückmeldungen.
Die BM-Fokusevaluation 24 befasst sich mit dem Thema Interdisziplinäres Arbeiten. Das Vorgehen zur Evaluation sowie die spezifischen Fragen der Fokusevaluation wurde präsentiert und erläutert; anschliessend wurden die Resultate der BM-Fokusevaluation 24 in kleinen Gruppen diskutiert. Dabei wurden zwischen der technischen und gestalterischen BM-Ausrichtung unterschiedliche Rückmeldungen festgestellt. Die entsprechenden Massnahmen werden an der nächsten Semesterkonferenz FS 24 festgelegt.
Nach diesem intensiven Dienstagnachmittag genossen die BM-Lehrpersonen den anschliessenden Apéro mit ihren Kolleginnen und Kollegen.
Anna-Lora Amrein, Leiterin Berufsmaturitätsschule BMS
Januar – Naturhistorisches Museum, Basel Sonderausstellung SEXY – Triebfeder des Lebens!
Diese Ausstellung im Naturhistorischen Museum handelt von Hirschen, deren Geweih bis zu 15 kg wiegt, von Vögeln, die äussert kunstvolle Balletttänze aufführen, von Wasserflöhen, die sich klonen können, von Schleimpilzen, die bis zu 700 Geschlechter haben können, von Octopus-Müttern, die ihre eigenen Arme an ihre Kinder verfüttern, von Fischen, die ihr Geschlecht wechseln, von alleinerziehenden Müttern und Vätern im Tierreich: Dies alles im Dienste der Arterhaltung.
Diese Ausstellung zieht alle in den Bann: Wir Erwachsenen kommen nicht aus dem Staunen heraus, aber auch Kinder kommen an Spielkonsolen, in Filmen, beim Tanzen oder beim Kuscheln wie im Mutterleib auf ihre Rechnung.
Etwas «heiklere» Exponate oder Bilder sind auf Erwachsenenhöhe ausgestellt, niedliche Bilder auf Kinderaugenhöhe.
In einem Nebenraum finden Workshops für Kinder und Jugendliche statt.
Dass diese Ausstellung ein Renner ist, zeigte sich daran, dass zwei Monate vor unserem Termin sämtliche Führungen zu gängigen Zeiten vor- oder nachmittags bereits ausgebucht waren. So buchten wir für den 24. Januar um 12.00 Uhr: Eine gute Entscheidung, waren wir doch praktisch alleine in der Ausstellung.
Und glücklicherweise servierte uns der Rollerhof auch um 13.30 noch ein herrliches Mittagessen à la carte.
Ein gelungener und gemütlicher Tag!
Christa Suter, ehemalige Lehrperson CED
Februar – Museum Wunderwelt der mechanischen Musik, Basel
Am 28. Februar 2024 traf sich eine kleine Gruppe aktiver Pensionierter der AGS zur Besichtigung zweier
«Wunderwelten». Zuerst zeigte uns Peter Rohrer seine Wunderwelt im Hinterhof vom Claragraben 37.
Er erklärte uns die verschiedensten historischen Drehorgeln, erzählte über jede eine persönliche Anekdote
und liess die Musik erklingen. Wir erlebten die Faszination einer Technik, die mit erstaunlicher Präzision
Pfeifen, Zungen, Saiten, Trommeln, Glocken und Tschinellen zum Klingen bringt.
Aber nicht nur die Musik brachte uns zum Staunen; zu vielen mechanischen Orgeln gehören kleinste Theater mit allerlei Fantasie-
gestalten, die sich alle zum Takt der Musik bewegten.
Dass die Führung mehr als eine halbe Stunde länger dauerte, spricht nicht nur für Peter Rohrer, sondern auch für äusserst interessierte Pensionierte! Allen, die diese Führung verpasst haben, kann ich den Besuch des kleinen Museums nur empfehlen!
Nach einer Stärkung (mit guter Unterhaltung) ging’s rund 200 Meter weiter zur nächsten «Wunderwelt» in einen
verträumten Hinterhof zwischen Clarastrasse und Claramattweg. Zuerst konnten wir ein letztes Stück der Klein-
basler Stadtmauer bestaunen. Es ist Teil der Drahtzugschanze, die kurz nach Beginn des 30-jährigen Krieges
(1624) erbaut wurde. In einer ehemaligen Remise, die mit Steinen der abgebrochenen Stadtmauer errichtet
wurde, haben zwei Brüder die «Stadtbrennerei» eingerichtet. In weiser Voraussicht wird der notwendige Dampf
für den Brennvorgang weder mit Gas noch elektrisch, sondern mit Holz erzeugt. Auch hier erlebten wir eine
äussert spannende Führung rund ums Thema Schnaps. Anschliessend konnten alle Destillate der Stadtbrennerei
degustiert (und kommentiert) werden. Dabei lernte man, dass beim Schnaps riechen das Glas nicht, wie beim
Wein, geschwenkt wird. Von Absinth, Mohngeist, Tresterbrand, Wodka und Gin hat, nicht ganz unerwartet,
letzterer die besten Noten erhalten!
Matthias Buser, ehemalige Lehrperson BAU
März – Besuch des Hotels Les Trois Rois
Diesmal trafen wir uns an einem sehr renommierten Ort: Im Hotel Les Trois Rois an der Schifflände. Bestimmt haben sich schon viele von uns beim Blick aus dem Tramfenster ausgemalt, einmal hier mindestens hineinzuschauen! Dass dies möglich ist, wissen nicht alle: selbstverständlich kann man auch nur zu einem Bier oder Kaffee durch die berühmte Drehtür ins Foyer eintreten und sich einen Platz suchen; man wird auch in gewöhnlichen Strassenkleidern sehr zuvorkommend bedient.
Für diesen Nachmittag war die ganze Bar für uns reserviert. Bei Weisswein und verschiedenen Häppchen unterhielten wir uns, bis wir für eine Führung durch das berühmte historische Haus abgeholt wurden.
Im Foyer beeindruckt der prächtige Blumenschmuck, der jede Woche erneuert wird. Ein Blick in die Höhe offenbart die Dimensionen des Hauses: Beim Umbau vor 20 Jahren wurde die Decke über dem Foyer entfernt, so dass nun die Sicht auf die Galerien der drei Stockwerke frei wurde. Bei diesem Umbau wurde darauf geachtet, den Zustand von 1844 wiederherzustellen und die Bausünden der vorangegangenen 160 Jahre zu beheben.
Zu unserem Glück war die «Napoleon-Suite» gerade nicht gebucht, sodass wir einen Blick in die sehr geschmackvoll historisch eingerichteten Räume werfen und vom Balkon aus auf den Rhein blicken konnten. Es versteht sich von selbst, dass die Infrastruktur in allen Räumen den modernsten Ansprüchen genügt.
Napoleon hat hier zwar nachweislich nicht logiert, aber mindestens im Speisesaal diniert. Bei diesem spektakulären Ereignis durfte ihm das «Volk» von einem Balkon aus zusehen! Weitere illustre Gäste des Hauses waren Voltaire, Queen Elisabeth II, Pablo Picasso und Thomas Mann. Im Jahr 1901 fand hier der Zionistenkongress unter Theodor Herzl statt.
Zahlreiche weitere Besonderheiten könnte man anführen: Es ist das älteste Grand Hotel der Welt, das Cheval Blanc wurde als bestes Restaurant der Schweiz ausgezeichnet, und bestimmt ist die Liste nicht vollständig.
Um einen persönlichen Eindruck zu erhalten, trinken Sie am besten einmal einen Kaffee in dem einzigartigen Haus, buchen sich ein Zimmer oder aber die «Suite Napoléon»!
Christa Suter, ehemalige Lehrperson CED
April – Stockdruckmuseum, F-Mulhouse
In seinem Buch «King Cotton» berichtet der Harvard-Professor Sven Beckert von der herausragenden Bedeutung unserer Region bei der Baumwoll- und Seidenverarbeitung im 18. und 19. Jahrhundert. Die fortschrittliche Baumwoll-Verarbeitung zu Tuch in Mulhouse führte im Elsass bereits im 18. Jahrhundert zu einer frühen Industriellen Revolution. In Basel gab es damals nur Ansätze von Industrie. Unsere Vorfahren beschränkten sich auf das Gewerbe, den Handel und das Geldverleihen.
1784 erfand E. Cartwright den mechanischen Webstuhl, und schon bald pilgerten die Mulhouser nach England, um einen solchen zu erwerben und ihn anschliessend abzukupfern. Der Basler Daig verdiente mit dem Handel viel Geld; die Merians, die Sarasins, die Burckhardts und Iselins waren in der Regel wohlhabend und mussten ihr Geld arbeiten lassen. Sie parkierten ihr Geld auch bei der Textilindustrie um Mulhouse. Aber auch die Winzer aus dem Elsass, zum Beispiel die Schlumberger aus Guebwiller finanzierten diese industrielle Entwicklung. Die Hochkamine wurden zum Wahrzeichen des industrialisierten Städtchens.
Der Stoffdruck wurde vor über 1600 Jahren in Indien und China erfunden. Mit Holzstempeln wurden die Motive auf das Tuch geschlagen. Im 17. Jahrhundert erreichte diese Technologie über die Türkei und Armenien Europa, vorerst Manchester und Amsterdam.
Im 18. Jahrhundert kam der Stoffdruck schliesslich auch in Frankreich an. 1746 entstanden in der Freien Reichsstadt Mulhouse, die bis 1798 zugewandter Ort der Eidgenossen war, die ersten Stoffdruckereien. Die Technologie wurden dort weiterentwickelt. Mulhouse wurde zum europäischen Zentrum für Stoffdruck. Designerinnen und Designer aus ganz Europa fühlten sich von dem Städtchen angezogen. Die grosse Anzahl von Musterbüchern im Museum zeugen von der Vielfalt der Muster.
Der Druck brauchte aber auch Farben. 1822 wurde in Mulhouse eine Ecole de chimie eröffnet, die Erste ihrer Art in Frankreich. Die herkömmlichen Farben hatten den Nachteil, dass sie im Licht rasch ausbleichten. In England wurden die Anilin-Farben erfunden, die diesen Nachteil nur im geringen Masse hatten. Zudem gelang es Sir W.H. Perkin, die wertvolle Purpur-Farbe synthetisch herzustellen.
Der Färber Alexander Clavel (Stückfärberei Clavel & Lindenmeyer, Stücki)) bekam von seinem Schwager aus Lyon die Rezeptur für die Farbe Purpur und gründete eine Firma, die Anilin-Farben herstellte. Um Patent-Lizenzen musste er sich nicht kümmern, weil die Schweiz keine ausländische Patente anerkannte. 1884 wurde daraus die CIBA und damit eine der Wohlstands-Maschinen der Stadt Basel, die viele auswärtige Arbeitskräfte anzog.
Zum Abschluss versüssten wir das zugewonnene Wissen im Café MOZART am Place de la Réunion mit Produkten kompetenter Confiseurinnen und Confiseure.
Paul Müller, ehemalige Lehrperson MTA
Mai – Wanderung von Buus via Farnsburg nach Ormalingen
Das wechselhafte Maiwetter hielt uns zum Glück nicht davon ab, die ausgeschriebene Wanderung am 29. Mai 2024 durchzuführen.
Wir starteten in Buus mit einem sanften Anstieg durch den Chummegrabe bis zum Passübergang Buus Hemmiken.
Dort zweigten wir Richtung Landwirtschaftsbetrieb und Landgasthof Farnsburg ab. Auf dem Hof leben Weideschweine, Galloway-Rinder mit zottigem Fell und – man staune: Bisons, gewaltige, urtümliche Tiere. Auf dem Parkplatz steht die etwa 450 bis 500 Jahre alte Sommerlinde. Ihr Stamm ist hohl, Stahlseile halten sie in etwa drei Metern Höhe zusammen. Drei dicke Hauptäste trägt der über 9 m Umfang messende Stamm.
Das Wetter war zu unsicher für ein Picknick, deshalb genossen wir im Gasthof Farnsburg das Mittagessen. Zum Tagesmenu offerierte uns Werner einen lokalen Rotwein.
Wein bestimmte die zweite Hälfte des Tages. Von der Farnsburg wanderten wir hinunter nach Ormalingen zum Rebberg der Domaine Chiquet. Theo hilft gelegentlich bei den anfallenden Arbeiten mit. In diesem Frühjahr gab oder gibt es noch mehr Arbeit als sonst, weil es im April zu heftigen Frostschäden kam. Einen Eindruck erhielten wir an einem Rebstock, dessen ursprünglich geplante Fruchtrute durch den Frost beschädigt worden war. Doch ist die hochgestreckte sogenannte Frostrute grösstenteils verschont geblieben und zusätzlich zur Fruchtrute heruntergebogen worden. Die Arbeit des Winzers und seines Freiwilligen-Teams besteht nun im Erlesen, d.h. sie brechen überflüssige Schosse aus und putzen die Stämme.
Nach dem Rebberg ging es weiter in den Weinkeller, wo wir einige der gekelterten Weine nach unserer Wahl degustieren konnten. Der süffige Rote mit dem Namen Mairah machte das Rennen.
Zum Glück war der Weg zur nächsten Bushaltestelle ultrakurz und der Tagesausflug fand damit sein Ende.
Theo Grob, ehemalige Lehrperson BMS
Juni: Besichtigung der Seidenraupen Zucht, Häfelfingen
Ein innovativer Bauernbetrieb
Am Fusse des Wisenbergs im Oberbaselbiet liegt Häfelfingen, ein Dorf mit rund 250 Einwohnern. Nach einem feinen Mittagessen im Restaurant «Sternen» in Sissach reisten am 20. Juni 2024 20 Pensionierte in Richtung Wisenberg, um mit eigenen Augen zu sehen, was fast unglaublich klingt: Es werden hier Seidenraupen gezüchtet!
Die Bäuerin Katharina Bitterli empfing uns in ihrem Bauernbetrieb gleich oberhalb der Postautostation und lud uns in ihre Scheune ein, die zu einem Vortragssaal umgestaltet war. Der ursprüngliche Milchwirtschaftsbetrieb wurde vor gut 20 Jahren grundlegend umgestellt; der Mut und Innovationsgeist, der für eine solche Neuorientierung nötig war, liess uns staunen. Als erstes wurde eine Herde von Nolana-Schafen angeschafft. No lana (keine Wolle) bedeutet, dass die Tiere selbständig im Frühsommer ihr Fell wechseln und deshalb nie geschoren werden müssen. Wolle würde momentan pro kg noch CHF 1.- einbringen, ist also ein reines Verlustgeschäft. Nolanas sind Milch- und Fleischschafe.
Vor 10 Jahren kam ein weiteres Standbein dazu: Trüffel! Nach einer ausführlichen Bodenanalyse wurde die Gegend um Häfelfingen als geeignet für den Trüffelanbau befunden. Nun darf man sich nicht vorstellen, dass man diese delikaten Pilze einfach aussäen und im nächsten Jahr ernten kann. Da Pilze immer mit ganz bestimmten Pflanzen, meist Bäumen, eine Symbiose eingehen, muss man zuerst eine Plantage mit den «richtigen» Bäumen, in diesem Fall Eichen, Buchen, Haseln und Linden, anlegen. Dann wird der Boden mit Pilzsporen geimpft, und nach 5 bis 7 Jahren kann im besten Fall zum ersten Mal geerntet werden! Titus, der Trüffelhund, ist dabei eine unentbehrliche Hilfe.
Langfristiges Planen brauchte es auch für den dritten Wirtschaftszweig der Familie, die Seidenraupenzucht. Erst einmal galt es, für das Futter der Tiere zu sorgen. Seidenraupen sind, wie alle Raupen, sehr wählerisch: Sie fressen nur Blätter des Maulbeerbaums, und zwar nur knackig frische Blätter. So wurde eine weitere Plantage angelegt: Die Maulbeerbaumplantage. Ein Versuch 2015 mit 100 Tieren war erfolgreich, so dass die Zucht starten konnte. Kurz zusammengefasst sieht dies so aus: Frau Bitterli bezieht die Schmetterlingseier, klein wie Mohnsamen, aus Italien. Im Brutkasten schlüpfen nach ein bis zwei Wochen 2mm kleine Raupen, die dann in einen klimatisierten Raum (22 bis 26 Grad, 60% Luftfeuchtigkeit) umgesiedelt werden. Sie fressen Tag und Nacht und legen innerhalb eines Monats das 10’000fache an Gewicht zu. In dieser Zeit müssen sie mehrmals am Tag mit frischen Blättern versorgt werden, da sie welke Blätter verschmähen. Rechtzeitig muss man ihnen zum Verpuppen einen «Setzkasten» mit ca. 5x5cm grossen Fenstern zur Verfügung stellen, da sie sonst auf der Suche nach einem geeigneten Ort im ganzen Raum umherkrabbeln würden. Nun beginnen sie sich einzuspinnen: Aus zwei Drüsen am Kopf wird ein insgesamt 3000m langer Seidenfaden gesponnen! Im Innern des Kokons beginnt nun die Metamorphose zum Schmetterling. Nach einigen Tagen tötet man die Puppen in einem Heissluftofen ab. Würde man ihre Entwicklung abwarten, so würde der Schmetterling zum Schlüpfen ein Loch in den Kokon «ätzen» und dadurch den Seidenfaden in viele kurze Einzelfäden zertrennen.
Für 1 kg Seide werden 4’500 Raupen aufgezogen!
Die Kokons werden nun zum Abspulen, Zwirnen, Färben und Weben in Schweizer Familienbetriebe geliefert. Alle Betriebe sind dem Verein «Swiss Silk» angeschlossen.
Im eigenen Hofladen können edle Foulards und weitere Produkte gekauft werden.
Zu so viel Mut und Pioniergeist kann man nur sagen: Chapeau!
Christa Suter, ehemalige Lehrperson CED
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AGS-INFO der Allgemeinen Gewerbeschule Basel
Redaktion:
Leila Trenkle Knutti, Direktionssekretärin AGS
Titelbild:
Die Jubilierenden am Dienstjubiläumsanlass 2024
Auflage Juni 2024, Nr. 44, digital